Kreml: Fall Alexej Nawalny belastet Beziehungen zum Westen nicht
Der Kreml rechnet wegen des Falles Alexej Nawalny nicht mit einer Verschlechterung der Beziehungen zum Westen. Nawalny wird momentan in der Charité behandelt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Ärzte der Charité Berlin gehen davon aus, dass Alexej Nawalny vergiftet wurde.
- Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte von Russland, dass der Fall untersucht wird.
- Der Kreml rechnet wegen des Falles mit keiner Verschlechterung der Beziehungen zum Westen.
Kreml-Kritiker Alexej Nawalny wurde mutmasslich vergiftet. Der Kreml rechnet aber wegen des Falls nicht mit einer weiteren Verschlechterung der Beziehungen zum Westen.
«Natürlich wollen wir das nicht. Zweitens gibt es keinen Grund dafür», sagte Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte von Moskau eine Untersuchung der Umstände gefordert. Ärzte der Berliner Charité gingen davon aus, dass der Oppositionelle vergiftet worden sei.
Alexej Nawalny liegt seit einer Woche im Koma
Darauf wiesen klinische Befunde hin, hiess es am Montag. Nawalny liegt seit fast einer Woche im Koma. Seit Samstag wird er in Berlin behandelt.
«Auch wir haben Interesse festzustellen, was mit dem Patienten passiert ist, aber das können wir noch nicht», meinte Peskow. Noch wisse man nicht, ob und welche Substanzen in Nawalnys Körper waren. Am Vortag hatte der Kremlsprecher gesagt, ermittelt werde erst dann, wenn der Kremlkritiker vergiftet worden sei.

Nawalny ist einer der schärfsten Kritiker des Präsidenten Wladimir Putin. Auf den 44-Jährigen wurden schon mehrere Anschläge verübt, er wurde auch öfter festgenommen.