P. Diddy: Deswegen klagen ihn 120 Menschen an

Der Fall von Rapper P. Diddy schlägt hohe Wellen: 120 Menschen klagen ihn nun geschlossen wegen sexuellen Übergriffen und ähnlichen Vorwürfen an.

Rapper P. Diddy wird von 120 Menschen angeklagt. - keystone

Sean «Diddy» Combs (54) steht erneut im Zentrum schwerer Anschuldigungen. Eine Anwaltskanzlei in Houston vertritt nun 120 Personen mit Vorwürfen gegen den Rapper.

Die Kanzlei plant, in den kommenden 30 Tagen die Klagen einzureichen. Tony Buzbee redet laut dem «Stern» von «einem der grössten Geheimnisse der Entertainment-Industrie».

Dies sei nun endlich ans Licht gekommen. Die Vorwürfe an Rapper Diddy und seinen Kumpanen reichen von sexuellen Übergriffen bis zu Misshandlungen, auch von Minderjährigen.

Neunjähriger Bub mutmasslich missbraucht

Die mutmasslichen Taten sollen seit 1991 stattgefunden haben. Laut «People» behauptet Buzbee, ein neunjähriger Junge sei nach einem Vorsprechen bei Bad Boy Records missbraucht worden.

Eine Zeichnung von P. Diddy vor Gericht. - keystone

Auch andere Jungen seien zum Vorsingen vor Ort gewesen und «alle wollten einen Plattenvertrag ergattern». Sie seien minderjährig gewesen.

Der Bub wurde angeblich nicht nur von Diddy selbst, sondern auch von anderen Anwesenden missbraucht.

Beruhigungsmittel könnten zum Einsatz gekommen sein

Unter den 120 Personen sind laut Buzbee «gleichmässig Männer und Frauen» vertreten. Mehr als die Hälfte hätten bei Behörden oder Krankenhäusern Anzeige erstattet.

Die Vorfälle sollen auf verschiedenen Veranstaltungen in New York und Los Angeles passiert sein.

Buzbee behauptet zudem, bei vielen mutmasslichen Opfern sei das Pferdeberuhigungsmittel Xylazin nachgewiesen worden. Dies deutet auf möglichen Drogenmissbrauch bei den angeblichen Übergriffen hin.

P. Diddy wird von 120 Menschen geklagt – und plädiert auf nicht schuldig

Combs' Anwältin Erica Wolff weist die Anschuldigungen zurück. Sie bezeichnet sie als «falsch» und «verleumderisch».

Thalia Graves ist eine der mutmasslichen Opfer von Rapper P. Diddy. - keystone

Wolff betont laut «Stern»: «Combs freut sich darauf, vor Gericht seine Unschuld zu beweisen.»

Der Rapper sitzt bereits seit zwei Wochen in Untersuchungshaft. Ihm werden Sexhandel, organisierte Kriminalität und andere Vergehen vorgeworfen. Combs plädiert auf nicht schuldig.

Kommt Diddy erstmals auf freien Fuss?

Combs' Anwaltsteam bemüht sich um seine Freilassung aus der Untersuchungshaft und haben Berufung eingelegt. Eine Reaktion des Gerichts steht noch aus.

Ein Termin für einen möglichen Prozessbeginn ist bisher nicht festgelegt. Die neuen Anschuldigungen könnten jedoch den Fall weiter verkomplizieren und die rechtliche Situation für Combs verschärfen.