Peking verurteilt US-Sanktionen gegen chinesische Schmerzmittelhersteller
China hat die im Zusammenhang mit der Opioid-Krise in den USA verhängten Sanktionen gegen Hersteller von Schmerzmitteln in der Volksrepublik verurteilt.

Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Biden will verstärkt gegen Opioid-Krise vorgehen.
China lehne die Strafmassnahmen der USA «entschieden ab», sagte Aussenamtssprecher Wang Wenbin am Donnerstag in Peking. Er forderte Washington auf, die Ursachen für den Missbrauch von Opiaten in den USA zu ergründen und nicht «andere Länder zu beschuldigen».
Die am Mittwoch verhängten US-Sanktionen richten sich gegen vier chinesische Konzerne und eine Einzelperson. Die Massnahmen «werden dazu beitragen, die globale Versorgungskette und die Finanznetzwerke zu durchbrechen, über die synthetische Opioide und chemische Rohstoffe in die Vereinigten Staaten gelangen», erklärte US-Aussenminister Antony Blinken zur Begründung.
«Ich denke, es ist ganz klar, dass viele der Rohstoffe für synthetische Opioide ihren Ursprung in China haben», sagte ein US-Regierungsbeamter am Mittwoch. «Und es war wichtig für uns, an dieser Front ein Signal zu setzen.»
Die USA leiden schon seit Jahrzehnten unter einer Drogen-Krise. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC starben zwischen April 2020 und April 2021 rund 100.300 Menschen an den Folgen einer Überdosis - ein historischer Höchstwert. Laut CDC gingen mehr als 75.670 der Todesfälle auf Opioide zurück.
Pharmakonzernen und Medikamentengrosshändlern wird eine Mitverantwortung an der Opioid-Krise vorgeworfen. Sie sollen in ihrem Marketing absichtlich verschleiert oder verharmlost haben, dass die rezeptpflichtigen Schmerzmittel süchtig machen können. Viele der abhängig gewordenen Patienten griffen später zu Drogen wie Heroin oder synthetischen Opiaten.