Putin sieht «nichts Kompromittierendes» in Trumps Telefonat
Der russische Präsident Wladimir Putin hat das Verhalten seines US-Kollegen Donald Trump in der Ukraine-Affäre verteidigt.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Trump steht derzeit wegen eines Telefonats in der Kritik.
- Der russischer Präsident Putin verteidigt ihn: Jeder Staatschef hätte so handeln müssen.
Er sehe «nichts Kompromittierendes» in dem Telefonat zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dies sagte Putin am Mittwoch bei einem Wirtschaftsforum in Moskau. Trump habe sich an einen Kollegen gewandt, um Informationen über «mögliche Korruption» zu erhalten, fügte Putin hinzu. «Jeder Staatschef hätte so handeln müssen.»
Trumps Telefonat leitete Untersuchung ein
Die oppositionellen Demokraten in den USA haben wegen des Trump-Telefonats mit Selenskyj eine Untersuchung eingeleitet.
Trump steht im Verdacht des Amtsmissbrauchs. Dies weil er Selenskyj zu Ermittlungen gegen den demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden und dessen Sohn Hunter gedrängt hatte. Biden war in der Zeit von Präsident Barack Obama Vizepräsident.
Putin verteidigt Trump
Putin sagte, in den USA werde jeder «Vorwand» genutzt um Trump anzugreifen. Er bezog sich auf den Bericht des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller.
Der Sonderermittler habe «keine Beweise» für illegale Geheimabsprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland gefunden. Zugleich sagte aber, es gebe ein «Risiko» derartiger Absprachen in der Zukunft. «Es wäre lustig, wenn es nicht so traurig wäre», merkte der russische Präsident an.
Als er auf eine mögliche Einflussnahme Russlands auf die US-Präsidentschaftswahl 2020 angesprochen wurde, verstärkte Putin den ironischen Ton: «Ich werde Ihnen ein Geheimnis verraten!», kündigte er an. «Ja, wir werden das auf jeden Fall machen! Aber erzählen Sie es niemandem weiter!»