Russland unterstützt Türkei im Streit mit USA
Russland und Türkei kritisieren gemeinsam die Sanktionen und Strafzölle der USA und werfen ihnen «Schikane» vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland und Türkei kritisieren die sanktionierende Politik der USA als «Schikane».
- «Diese Politik darf nicht fortgesetzt werden», fordert der russische Aussenminister.
Nach neuen Sanktionen und Strafzöllen haben Russland und die Türkei gemeinsam die Politik der USA scharf kritisiert und ihnen «Schikane» vorgeworfen. «Diese Politik darf nicht fortgesetzt werden», sagte der russische Aussenminister Sergej Lawrow bei einem Besuch in Ankara am Dienstag. «Wir sehen die Verschärfung von Sanktionen als nicht legitime Politik», sagte Lawrow. Die USA wollten den Ton in internationalen Angelegenheiten ohne Abstimmung mit anderen Staaten vorgeben.
Beide Länder sind von neuen Sanktionen durch die USA betroffen. In der vergangenen Woche hatte Washington sowohl Strafmassnahmen gegen Moskau als auch gegen Ankara verhängt. Im Fall der Türkei verdoppelte US-Präsident Donald Trump Strafzölle auf Stahl- und Aluminium-Importe aus der Türkei. Die Lira, die seit Monaten schwächelt, ging daraufhin in den freien Fall.
Lawrows türkischer Kollege Mevlüt Cavusoglu forderte während der gemeinsamen Pressekonferenz, dass die «Ära der Schikanen» enden müsse. Die USA würden nur respektiert werden, «wenn sie anderen Ländern und ihren Bedenken zuhören und alle als gleich ansehen».
Vor der Pressekonferenz hatte Lawrow sich mit Cavusoglu getroffen. Über den Inhalt des Gesprächs wurde zunächst nichts bekannt. In einer Mitteilung des russischen Aussenministeriums hatte es zuvor geheissen, die beiden Minister wollten vor allem einen Syriengipfel in Ankara am 7. September vorbereiten. An dem vom türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan angeregten Gipfel sollen Deutschland, Frankreich, die Türkei und Russland teilnehmen.