Russland kritisiert geplante US Sanktionen scharf
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow weist die neuen Sanktionen der USA «kategorisch» zurück. Die Verstrickung im Skripal-Fall wird immer noch dementiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Sergej Lawrow kritisiert die neuen US-Sanktionen gegen Russland.
- Mike Pompeo gegenüber dementierte er wiederholt eine Verstrickung im Skripal-Fall.
Russland hat erneut scharfe Kritik an den geplanten Sanktionen der USA geübt. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sagte am Freitag in einem Telefonat mit seinem US-Amtskollegen Mike Pompeo, Moskau weise die von Washington angekündigten neuen Sanktionen «kategorisch» zurück. Zugleich dementierte Lawrow erneut eine Verstrickung Moskaus in den Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal in Grossbritannien, wie das russische Aussenministerium mitteilte.
Weder die USA noch das Vereinigte Königreich hätten bislang einen einzigen Beleg für eine Beteiligung Russlands vorgelegt, sagte Lawrow. Die USA hatten am Mittwoch im Zusammenhang mit der Vergiftung Skripals und dessen Tochter im britischen Salisbury im März weitere Sanktionen gegen Russland verhängt. Die US-Regierung, die Moskau für den Vorfall verantwortlich macht, drohte darüber hinaus mit weiteren «drakonischen» Strafen.
Das US-Aussenministerium teilte mit, Pompeo habe mit Lawrow über die neuen Sanktionen und über den syrischen Bürgerkrieg gesprochen. Pompeo habe seinen Wunsch nach besseren Beziehungen mit Russland zum Ausdruck gebracht, erklärte Heather Nauert, Sprecherin des Aussenministeriums in Washington.
«Erklärung eines Wirtschaftskrieges»
Zuvor hatte der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew vor der «Erklärung eines Wirtschaftskrieges» gewarnt, sollten die USA bei neuen Sanktionen auch die Geschäfte bestimmter Banken oder die Nutzung bestimmter Währungen verbieten. Russland werde auf die neuen Sanktionsdrohungen aus dem USA «mit wirtschaftlichen, politischen und, falls erforderlich, mit anderen Mitteln» reagieren, sagte Medwedew laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax am Freitag.
Skripal und seine Tochter Julia waren in Salisbury durch den Nervenkampfstoff Nowitschok schwer verletzt worden. Das seltene Gift war ursprünglich in der Sowjetunion entwickelt worden. Moskau bestreitet entschieden, etwas mit den Vergiftungen zu tun zu haben.