Schweiz fordert Ende der Kampfhandlungen in Idlib
Die Schweiz warnt vor einer weiteren militärischen Eskalation im Nordwesten Syriens.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kämpfe um Idlib drohen zu eskalieren.
- Das Schweizer Aussendepartement fordert die Einhaltung vom Völkerrecht auch in der Krise.
Das Aussendepartement (EDA) in Bern ruft in einem Appell die Konfliktparteien im Kampf um Idlib (SYR) dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Eine militärische Eskalation hätte dramatische Folgen für die bereits stark leidende Zivilbevölkerung in dieser Region, schreibt das EDA in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Geschätzte 3 Millionen Menschen befänden sich derzeit in der Provinz Idlib, darunter rund 1,4 Millionen Binnenflüchtlinge, die aus anderen Landesteilen Syriens vertrieben wurden. Es bestehe die Gefahr, dass eine grosse Anzahl Menschen neuerlich vertrieben oder getötet werden könnte.
«Versorgung von Notleidenden müsse gewährt werden»
Das EDA ruft alle Konfliktparteien dazu auf, das Völkerrecht einzuhalten – insbesondere die Charta der Vereinten Nationen, das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte. Die unverzügliche, ungehinderte und nachhaltige humanitäre Versorgung der Notleidenden, einschliesslich in schwierig zu erreichenden Gebieten, müsse gewährt werden, schreibt das EDA.
Die Provinz Idlib im Nordwesten Syriens ist das letzte grosse Gebiet des Bürgerkriegslandes, das noch von Rebellen beherrscht wird – zumeist von militanten und fundamentalistischen Islamisten.
Die syrische Regierung hat nun Truppen zusammengezogen und droht mit einem Angriff zusammen mit ihren Verbündeten Russland und Iran. Die russische Luftwaffe hat bereits mehrere Angriffe geflogen – dies, obwohl Russland, der Iran und die Türkei Garantiemächte der sogenannten Deeskalationszone Idlib sind.
