Hunderte Syrer fliehen vor Offensive in Idlib
Die Rebellenhochburg Idlib in Syrien steht unter Beschuss. Deshalb flüchten nun hunderte Zivilisten in den Norden.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Offensive in der syrischen Idlib flüchten viele Bewohner.
- Insgesamt seien tausend Zivilisten aus der Rebellhochburg geflüchtet.
Wegen des Beschusses der syrischen Provinz Idlib durch die Regierungstruppen sind laut Aktivisten hunderte Zivilisten nach Norden geflohen. Etwa 180 Familien und damit rund tausend Zivilisten seien seit Mittwochabend auf dem Weg aus Dörfern im Südosten Idlibs (SYR) in die türkisch besetzte Region Afrin (SYR) im Norden und Gebiete im Westen der Provinz Aleppo (SYR) geflüchtet, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte heute Donnerstag.
Die syrischen Regierungstruppen beschossen auch am Donnerstagmorgen Gebiete im Südosten Idlibs mit Artillerie. Am Dienstag war die russische Luftwaffe erstmals seit drei Wochen wieder Angriffe geflogen. In der von Dschihadisten und vorwiegend islamistischen Rebellen kontrollierten Provinz leben nach Uno-Angaben etwa 2,9 Millionen Menschen, darunter 1,4 Millionen Vertriebene aus anderen Landesteilen.
Die Türkei befürchtet im Fall einer Offensive eine neue Flüchtlingswelle. Aussenminister Mevlüt Cavusoglu warnte am Mittwoch bei einem Besuch seines deutschen Kollegen Heiko Maas in Ankara, «auch andere europäische Länder könnten das Ziel dieser Zuwanderung sein». Maas versicherte, Deutschland sei bereit, sollte es in Idlib «Kämpfe auf breiter Front» geben, sein humanitäres Engagement noch einmal zu verstärken.