Ukraine bietet Russland vor Weihnachtsfest Gefangenenaustausch an
Damit Gefangene das orthodoxe Weihnachtsfest am 7. Januar mit ihrer Familie feiern können, streben die Ukraine und Russland einen gemeinsamen Deal an.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine bietet Russland einen grossen Gefangenenaustausch an.
- 150 Menschen soll es so ermöglicht werden das orthodoxe Weihnachtsfest zu Hause zu feiern.
- Der Ablauf des Austausches wird am kommenden Donnerstag besprochen.
Die Ukraine bietet Russland und den von Moskau unterstützten Separatisten einen grossen Gefangenenaustausch kurz vor dem orthodoxen Weihnachtsfest am 7. Januar an. «Damit 150 Menschen Weihnachten zu Hause sind und mit den Verwandten in die Kirche gehen und für Frieden beten können», schrieb Parlament Vizepräsidentin Irina Geraschtschenko heute auf Facebook.
Dem Vorschlag zufolge sollen 22 in der Ukraine inhaftierte Russen gegen 22 Ukrainer aus russischen Gefängnissen getauscht werden. Zudem sollen die prorussischen Rebellen in der Ostukraine 19 Gefangene freilassen, die Ukraine will dafür 72 ihrer Gefangenen überstellen. Der Übergabemodus soll unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) kommenden Donnerstag in einer Videokonferenz besprochen werden.
Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte die grundsätzliche Bereitschaft Moskaus zu einem Tausch «aller gegen alle». Bei der Vorgehensweise gebe es jedoch noch erhebliche Differenzen zwischen Moskau und Kiew.
Nicht der erste Gefangenenaustausch
Ursprünglich war ein Gefangenenaustausch ähnlich wie im Vorjahr für Ende Dezember geplant worden. Damals waren mehr als 300 Menschen freigekommen. Der jetzige Vorschlag lässt ungeklärt, was aus 24 ukrainischen Marinesoldaten wird, die Russland Ende November mit ihren Booten in der Meerenge von Kertsch gefangen genommen hat.
Kiew sieht sich seit der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland 2014 im Krieg mit dem Nachbarn. Seitdem gibt es auch Kämpfe in der Ostukraine zwischen Regierungstruppen und moskautreuen Rebellen, bei denen nach UN-Angaben mehr als 10'000 Menschen getötet worden sind.