Umfrage sieht Johnsons Konservative in Grossbritannien deutlich vorn

Bei den Neuwahlen in Grossbritannien kann die konservative Partei von Premierminister Boris Johnson einer Umfrage zufolge auf einen klaren Sieg hoffen.

Umfrage sagt Boris Johnson Sieg voraus - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Labour verliert vor allem in Gebieten mit hoher Brexit-Zustimmung.

Die Tories kämen derzeit auf eine deutliche Mehrheit im neuen Parlament, gab das Meinungsforschungsinstitut YouGov am Mittwochabend bekannt. Johnsons Partei könnte laut der Umfrage 359 von 650 Sitzen im Parlament ergattern und damit die für den EU-Austritt nötige absolute Mehrheit zurückerobern.

Wenn der in zwei Wochen anstehende Urnengang bereits an diesem Donnerstag stattgefunden hätte, wären für die konservativen Tories 42 Sitze mehr herausgesprungen als bei der vergangenen Parlamentswahl 2017, wie aus der Umfrage hervorging. Damals hatten die Tories unter der früheren Partei- und Regierungschefin Theresa May ihre absolute Mehrheit im Parlament eingebüsst.

YouGov befragte für die Erhebung rund 100.000 Wähler. Es ist die bislang am grössten angelegte Umfrage vor der Abstimmung am 12. Dezember, die auch die mögliche Sitzverteilung im neuen Parlament vorhersagt. YouGov setzte dem Angaben zufolge auf eine Methode, mit der bei der vorangegangenen Neuwahl vor zwei Jahren 93 Prozent der Sitze korrekt vorausgesagt worden waren.

Die oppositionelle Labour-Partei muss der Umfrage zufolge mit starken Verlusten rechnen. Labour käme den Angaben zufolge nur noch auf 211 Sitze im britischen Parlament, das wären 51 weniger als bisher.

Stimmenverluste drohen der Partei von Oppositionsführer Jeremy Corbyn vor allem in Regionen, in denen es einen starken Rückhalt für den von Johnson mit aller Macht vorangetriebenen Austritt des Königreichs aus der Europäischen Union gibt. Die Brexit-Frage sei der entscheidende Faktor bei den sich abzeichnenden Stimmenverschiebungen, erklärte YouGov.

Die kleineren Parteien können sich dem Meinungsforschungsinstitut zufolge nur geringe bis gar keine Zugewinne erwarten. Die Schottische Nationalpartei (SNP) von Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon könnte demnach acht Sitze dazugewinnen und künftig 43 Abgeordnete stellen. Die Liberaldemokraten kommen auf ein zusätzliches Mandat, die walisische Partei Plaid Cymru bleibt bei vier Sitzen, die Grünen bei einem.

Dem Meinungsforschungsinstitut zufolge würden die Tories landesweit 43 Prozent der Stimmen holen - das beste Ergebnis seit 1987. Labour käme auf 32 Prozent und damit auf eine so geringe Zustimmung wie seit 1983 nicht mehr.