UN-Klimachefin: Ohne Umsteuern blickt Menschheit in düstere Zukunft

UN-Klimachefin Patricia Espinosa fordert zum Auftakt der Weltklimakonferenz deutlich mehr Ehrgeiz der Staatengemeinschaft im Kampf gegen die Erderhitzung.

Die UN-Klimachefin Patricia Espinosa. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • UN-Klimachefin Patricia Espinosa fordert mehr Ehrgeiz bei der Bekämpfung der Erderhitzung.
  • Die Weltklimakonferenz in Glasgow müsse ein Erfolg werden, gemäss Espinosa.

Zum Auftakt in Glasgow hat UN-Klimachefin Patricia Espinosa deutlich mehr Ehrgeiz der Staatengemeinschaft im Kampf gegen die Erderhitzung gefordert. Man stehe beim Klimaschutz an einem «Wendepunkt der Geschichte». Dies sagte die Exekutivsekretärin der Klimarahmenkonvention (UNFCC) am Sonntag vor dem Plenum der Weltklimakonferenz, an der etwa 200 Staaten teilnehmen.

«Entweder wir setzen auf eine schnelle und grossangelegte Reduzierung der Emissionen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Oder wir akzeptieren, dass die Menschheit einer düsteren Zukunft auf diesem Planeten entgegenblickt.» Ein Weiter-so beim Ausstoss klimaschädlicher Treibhausgase komme einer «Investition in unsere eigene Auslöschung» gleich.

Mobilisierung von Billionen

Die zweiwöchige Konferenz, die am 12. November enden soll, müsse ein Erfolg werden, sagte Espinosa. Weil die Emissionen weiter steigen, brauche es mehr Klimaschutzzusagen speziell der grossen G20-Wirtschaftsmächte. Begleitet werden müsse dies von mehr Unterstützung für ärmere Staaten.

Dabei gehe es nicht nur um die schon zugesagten 100 Milliarden US-Dollar jährlich für den Klimaschutz in Entwicklungsländern. Sondern um die Mobilisierung von Billionen. Eingeläutet werde müsse ein «neues Zeitalter der Widerstandskraft». Die Verhandler ermutigte sie, über ihren Tellerrand zu gucken und festgelegte Verhandlungspunkte zu hinterfragen.

Die offizielle Eröffnungszeremonie hatte sich zuvor um etwa eine Stunde verzögert. Sie begann mit einer Schweigeminute für die Opfer der Corona-Pandemie. Es reisen voraussichtlich etwa 25'000 Menschen an, darunter Tausende Journalisten und Klimaschutzaktivisten.