Verkauf von rechtem Online-Netzwerk Parler an Kanye West gestoppt
Unmittelbar nach neuen «Nazi»-Äusserungen von Kanye West hat das rechte Online-Netzwerk Parler verkündet, dass sein geplanter Verkauf an den umstrittenen US-Rapper abgesagt worden sei.
Das Wichtigste in Kürze
- Erklärung unmittelbar nach neuen «Nazi»-Äusserungen des Rappers veröffentlicht.
Diese Entscheidung sei im gegenseitigen Einverständnis bereits «Mitte November» getroffen worden, erklärte das Parler-Mutterhaus Parlement Technologies am Donnerstag auf Twitter. Kurz zuvor hatte West mit Äusserungen wie «Ich mag Hitler» und «Ich liebe Nazis» erneut für Empörung gesorgt.
Der bereits zuvor wegen antisemitischer Äusserungen in Verruf geratene Musiker und Modeunternehmer sagte am Donnerstag in einem Interview mit dem bekannten ultrarechten Verschwörungstheoretiker Alex Jones unter anderem: «Ich sehe auch gute Dinge bei Hitler.» Seine Äusserungen lösten eine Welle der Empörung aus.
«Dieser Kerl (...) hat Autobahnen erfunden und das Mikrofon, das ich als Musiker benutzt habe» sagte der 45-Jährige, der sich in Ye umbenannt hat und bei dem Interview eine schwarze Maske trug, die sein gesamtes Gesicht verdeckte. «Man kann nicht laut aussprechen, dass diese Person jemals was Gutes getan hat, und ich mache das nicht mehr mit.»
West und Parler hatten Mitte Oktober verkündet, dass der Rapper das 2018 gegründete Online-Netzwerk kaufen wolle. Dieses hatte sich in den vergangenen Jahren besonders bei Anhängern des früheren US-Präsidenten Donald Trump etabliert. Es gewann unter ihnen zusätzlich an Popularität, nachdem Trump infolge des Sturms auf das Kapitol am 6. Januar 2021 von Twitter und anderen Plattformen verbannt worden war. West hatte seine Kaufabsicht für Parler damit begründet, dass er die «Meinungsfreiheit» verteidigen wolle.