Vorermittlungen zu möglicher Wahlkampfhilfe für Macron in Lyon

Die Stadt und Metropolregion Lyon sollen rechtswidrig den Wahlkampf von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron finanziert haben.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einer Pressekonferenz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die französische Justiz hat Vorermittlungen zu Macrons Wahlkampf in Lyon gestartet.
  • Während des Wahlkampfs sollen Gelder der Stadt in Macrons Kampagne geflossen sein.

Die französische Justiz prüft, ob die Stadt und die Metropolregion Lyon rechtswidrig den Wahlkampf des heutigen Präsidenten Emmanuel Macron unterstützt haben. Nach einer Anzeige von Lokalpolitiker leitete die Staatsanwaltschaft Vorermittlungen ein, wie am Montag aus dem Umfeld der Ermittlungen bestätigt wurde.

Die Anzeige gegen unbekannt warf insbesondere den Verdacht der Veruntreuung öffentlicher Mittel und der illegalen Wahlkampffinanzierung auf. Die Ermittler untersuchen nun, ob an den Vorwürfen etwas dran ist.

Vorwürfe aus dem konservativen Lager

Der heutige Innenminister Gérard Collomb, ein wichtiger Unterstützter des Sozialliberalen Macron auf dem Weg an die Macht, war zuvor Bürgermeister von Lyon. Zudem führte er den Gemeindeverband Métropole de Lyon. Nach Angaben des konservativen Politikers Stéphane Guilland geht es in der Anzeige um die Frage, ob Mittel der Stadt und des Metropolverbands Macrons Kampagne zu Gute kamen.

Die Kritiker verweisen unter anderem auf einen Empfang für den damaligen Wirtschaftsminister Macron im Rathaus von Lyon im Juni 2016. Macron hatte seine Präsidentschaftskandidatur zu diesem Zeitpunkt noch nicht verkündet, allerdings hatte er rund zwei Monate davor seine Partei «En Marche» gegründet. Macron wurde im Mai 2017 zum Staatschef gewählt. Stadt und Metropolverband Lyon reagierten am Montag zunächst nicht auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme.