Nach Baukartell-Skandal: CVP gewinnt Sitz in Bündner Regierung

Lara Marty
Lara Marty

Chur,

Adam Quadroni hat mit der Aufdeckung des Bündner Baukartells viel Wirbel in die Regierungsratswahlen des Kantons gebracht. Heute sind die Würfel gefallen.

Jon Domenic Parolini wurde nach dem Baukartell-Skandal zwar abgestraft, als Regierungsrat aber knapp bestätigt.
Jon Domenic Parolini wurde nach dem Baukartell-Skandal zwar abgestraft, als Regierungsrat aber knapp bestätigt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Baukartell-Skandal wurden die Bündner Regierungsratswahlen mit Spannung erwartet.
  • Sämtliche bisherigen Regierungsräte wurden in ihrem Amt bestätigt.
  • Neu in die Regierung gewählt wurden Peter Peyer (SP) und Marcus Caduff (CVP).

Sieben Kandidaten kämpften in einem brisanten Wahlkampf um einen der fünf Sitze in der Bündner Regierung. Die 108 Gemeinden sind nun ausgezählt. Folgende fünf Herren werden den Kanton Graubünden künftig regieren: Christian Rathgeb (FDP), Mario Cavigelli (CVP) und Jon Domenic Parolini (BDP) wurden im Amt bestätigt. Neu in den Regierungsrat wurden Peter Peyer (SP) und Marcus Caduff (CVP) gewählt. Somit ist die BDP künftig mit einem Sitz weniger - die CVP mit einem Sitz mehr im Regierungsrat vertreten.

Abstrafung für Jon Domenic Parolini

Nicht gewählt wurden Walter Schlegel (SVP) und Linard Bardill (keine Partei). Wobei letzterer «Politik-Neuling» mit 12'206 Stimmen ein beachtliches Resultat erreichte. Dass der Liedermacher Bardill auf rund 25 Prozent der Wahlzettel stand, wertet Polit-Experte Clau Dermont als Zeichen des Unmuts in der Bevölkerung. Sowohl Christian Rathgeb (24'434 Stimmen) wie auch Mario Cavigelli (23'804 Stimmen) wurden klar in ihrem Amt bestätigt. Jon Domenic Parolini schaffte das Rennen mit 15'904 Stimmen nur knapp. Eine Abstrafung für den Baukartell-Skandal?

Gemeinde Scuol stärkt Parolini den Rücken

BDP-Regierungsrat Jon Domenic Parolini rückte wenige Wochen vor den Wahlen stark in den Fokus der illegalen Preisabsprachen im Engadiner Baugewerbe. Der Vorwurf: Parolini war als ehemaliger Gemeindepräsident von Scuol eine der ersten Anlaufstellen des Baukartell-Whistleblowers Adam Quadroni. Trotz den ihm vorliegenden Informationen handelte der heutige Bündner Regierungsrat nicht. Dies kostete ihn in Graubünden viele Stimmen – seine Heimatgemeinde Scuol stärkte ihm aber den Rücken. Mit 768 Stimmen konnte Parolini in Scuol das beste Resultat der Regierungsratswahlen erzielen.

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