Andy Rihs hat aus Vaters Unternehmen einen Weltkonzern gemacht

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Stäfa,

Im Beisein seiner Familie ist Andy Rihs (†75) gestorben. Obwohl ihn viele primär für sein Engagement im Sport kennen – gross geworden ist er als Unternehmer.

Andy Rihs ist mit Hörgeräten reich geworden.
Andy Rihs ist mit Hörgeräten reich geworden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Andy Rihs hat das Unternehmen seines Vaters zu einem Weltkonzern gemacht.
  • Sonova ist heute Weltmarktführer bei Hörgeräten.

Auch wenn Andy Rihs (†75) zuletzt als YB-Patron für Schlagzeilen gesorgt hat: In erster Linie war er immer Unternehmer.

Reich geworden ist er mit Hörgeräten. 1966 übernahm er von seinem Vater die Elektroakustik. In ein gemachtes Nest konnte er sich aber nicht legen. «Der Laden war in einem desolaten Zustand», sagte Rihs einst der «Handelszeitung».

Zusammen mit einem befreundeten Techniker übernahm er die in Konkurs gegangene Firma. Später stiess sein Bruder Hansueli dazu. Zu dritt verwandelten sie den Betrieb in einen Weltkonzern. Und Marktführer.

Börsengang in Jeans

Phonak, wie sie das Unternehmen später nannten, ging 1994 an die Börse. Mit langen Mähnen und Jeans tauchten die Chefs am ersten Handelstag auf. «Das hat mich sehr stolz gemacht», sagt Rihs der «SonntagsZeitung».

Aus der Phonak-Holding entstand 2007 die Sonova Holding. Rhis war lange Chef und Präsident des Unternehmens. Und erlebte Rückschläge. 2011 sorgte der Verdacht auf Insiderhandel für Schlagzeilen.

Strafrechtliche Auswirkungen blieben aus. Doch Rihs gab das Präsidium ab. Vier Jahre später trat er aus dem Verwaltungsrat ganz zurück. Fortan war er nur noch Grossaktionär.

Sonova aus Stäfa ZH setzt heute 2,4 Milliarden Franken um. Fast gleich hoch ist das Vermögen der Gebrüder Rihs und Mitstreiter Beda Diethelm geschätzt.

Andy Rihs war leidenschaftlicher Velofahrer.
Andy Rihs war leidenschaftlicher Velofahrer. - Nau

Leidenschaftlicher Velofahrer

Gross gemacht hat der leidenschaftliche Velofahrer Rhis auch die Bike-Marke BMC. Bevor er 2000 beim Grenchner Unternehmen eingestiegen war, wurden dort 12'000 Fahrräder pro Jahr hergestellt. Jetzt sind es 70'000.

Unter Rihs übernahm BMC 2011 den Berner E-Biker-Hersteller Stromer. Ein Geschäft, das nicht aufging. Bis zu 60 Millionen Franken soll Rihs in den Sand gesetzt haben.

Rihs investierte in weit mehr. Etwa in Immobilien, ein Uhren-Startup oder in Wein. Und eben in YB.

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