Raiffeisen Chef Patrik Gisel tritt zurück
Knall bei Raiffeisen: Der ehemalige Chef Patrik Gisel tritt per Ende Jahr zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Raiffeisen-Chef Patrik Gisel tritt per Ende Jahr bei der Bank zurück.
- Er wolle damit die Reputation der Bank schützen.
Per Ende Jahr wird Raiffeisen-Chef Patrik Gisel die Geschäftsleitung der Bank verlassen. «Mit meinem Rücktritt möchte ich die öffentliche Debatte um meine Person und die Bank beruhigen und die Reputation von Raiffeisen schützen.» Der Verwaltungsrat von Raiffeisen hat laut Medienmitteilung «grössten Respekt» vor Gisels Entscheidung.
Pascal Gantenbein, der Vizepräsident des Verwaltungsrates, sagt: «Wir danken Gisel für sein hervorragendes Engagement. Er wurde von den Mitarbeitern ausserordentlich geschätzt.»
Nach Fall Pierin Vincenz
Gisel war in der Öffentlichkeit wegen der Affäre um das Geschäftsgebaren des früheren Raiffeisen-Chefs Pierin Vincenz wiederholt kritisiert worden.
Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft ermittelt gegen Vincenz wegen möglicher ungetreuer Geschäftsbesorgung. Der Banker soll bei Firmenübernahmen der Kreditkartengesellschaft Aduno und der Investmentgesellschaft Investnet ein Doppelspiel gespielt und persönlich abkassiert haben. Er sass deswegen während rund 15 Wochen in Untersuchungshaft.
Nachfolger gesucht
Vincenz war 17 Jahre an der Spitze von Raiffeisen und prägte die drittgrösste Bankengruppe der Schweiz massgeblich. Sein Nachfolger Gisel leitet die Bank seit Oktober 2015 und wird seine Funktion noch bis Ende 2018 wahrnehmen. Damit soll ein geordneter Übergang sichergestellt werden. Der Raiffeisen-Verwaltungsrat hat den Auswahlprozess für einen neuen Vorsitzenden der Geschäftsleitung bereits eingeleitet.