T-Systems: Unklar, ob auch Schweiz vom Stellenabbau betroffen

Das Unternehmen T-Systems will 10'000 Stellen einsparen, 6000 davon in Deutschland. Inwiefern die 600 Schweizer Arbeitsplätze betroffen sind, ist noch unklar.

Das Logo von T-Systems an einem Bürogebäude in Frankfurt (D). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • T-Systems baut weltweit 10'000 Arbeitsplätze ab.
  • Inwiefern die 600 Stellen in der Schweiz davon betroffen sind, ist noch unklar.

Nach dem angekündigten Kahlschlag bei der Grosskunden-Tochter der Deutschen Telekom, T-Systems, ist derzeit noch unklar, ob auch Schweizer Standorte betroffen sind. Insgesamt will das Unternehmen 10'000 Arbeitsplätze einsparen, davon 6000 in Deutschland.

Ob für die verbleibenden 4000 Stellen auch die Schweiz Federn lassen muss, wollte das Unternehmen auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AWP am Freitag nicht konkret beantworten. Klar sei nur, dass «auch die ausländischen Ländergesellschaften ihren Beitrag leisten» müssten.

Insgesamt beschäftigt T-Systems Schweiz 600 Mitarbeitende an vier Standorten. Vor zwölf Jahren hatte T-Systems in der Schweiz noch rund 1000 Personen auf der Lohnliste.

Gewerkschaft wehrt sich

In Deutschland will sich die Gewerkschaft Verdi gegen den Stellenkahlschlag bei T-Systems auf die Barrikaden gehen. «Wir werden uns definitiv wehren», kündigte Verdi-Vertreter und Telekom-Aufsichtsrat Lothar Schröder im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters an. Jeder sei «fassungslos» über die Dimension des geplanten Arbeitsplatzabbaus.

Lange Krise

Bei T-Systems liegt seit langem einiges im Argen. Das Unternehmen setzte zu lange ausschliesslich auf das klassische IT-Outsourcing-Geschäft und kümmerte sich kaum um Zukunftstrends wie die Gesundheitsinformatik, Cyber-Sicherheit oder das Internet der Dinge.

«T-Systems hat in der Vergangenheit ein schlechtes Auftrags- und Risikomanagement betrieben. Es wurden zu viele Aufträge angenommen, die nicht profitabel zu Ende gebracht werden konnten. Die Gesamtkosten waren jahrelang zu hoch und niemand hat sich bisher getraut, das anzugehen», sagte Branchenexperte Torsten Gerpott, Wirtschaftsprofessor an der Universität Duisburg-Essen.

Das soll sich nun ändern. Die Geschäftsbereiche werden neu aufgestellt.