Champions League: Widerstand gegen UEFA-Reform wächst
Der Widerstand gegen die höchst umstrittenen Reformpläne der Champions League wächst. Auch der FC Basel äusserte seinen Unmut.

Das Wichtigste in Kürze
- Die UEFA-Reform hat einige Gegner.
- Die gesamte englische Premier League sowie der FC Basel stellen sich gegen die Pläne.
- Die Gegner betonen, dass nur die reichen Klubs profitieren würden.
Der FC Basel stand in einer Reihe mit vielen Kritikern. Der Klub hat sich wie die gesamte englische Premier League gegen die Pläne gestellt, die die «Königsklasse» immer mehr zu einem geschlossenen System machen würden.
The Premier League and our clubs today unanimously reaffirmed our strong opposition to the proposed reform of UEFA club competitions from 2024, which would alter the structure, calendar and competitiveness of league football
— Premier League Communications (@PLComms) June 5, 2019
Full statement: https://t.co/R01iTsD053 pic.twitter.com/GHsBSNxREU
Auch sieben der neun ECA-Mitglieder aus Spanien - also alle ausser dem FC Barcelona und Real Madrid - haben ihren Widerstand angekündigt. Ähnlich äusserten sich Vertreter von Lazio Rom, Saint-Etienne, Monaco, oder Girondins Bordeaux.
«Das Meeting auf Malta war ein Fortschritt, um die Reform zu blockieren», sagte ein Vertreter des französischen Traditionsklubs Saint-Etienne.
Agnelli-Pläne
Nach den Agnelli-Plänen sollen von 2024 an nur noch vier der 32 Startplätze über die Platzierung in den nationalen Ligen vergeben werden. 24 Teams wären allein durch ihre Teilnahme im Vorjahr wieder startberechtigt. Nur vier Teams würden aus der Europa League aufsteigen.
Ein derartiges System würde die Bedeutung der Ligen erheblich schmälern, wenn nur noch ein geringer Teil der europäischen Startplätze über die Meisterschaften vergeben wird. Auch eine Einteilung mit acht Teams in vier Gruppen würde für deutlich mehr Champions-League-Spiele sorgen und die Ligen in den Hintergrund drängen.
«Harmonisierung» des Wettkampfkalenders
Andrea Agnelli betonte auf einer Pressekonferenz, dass «nichts in Stein gemeisselt» sei. «Es ist ein langer Prozess über viele Monate, in den alle Stakeholder involviert sind», sagte er und beschwor eine «europäische Sichtweise». Dafür müsste aus nationaler Sicht ein Schritt zurückgegangen werden.
Agnelli sprach von der «Harmonisierung» des Wettkampfkalenders und erhielt Unterstützung von ECA-Vizepräsident Edwin van der Sar. «Fussball wird nicht nur in England gespielt, es gibt 56 Ligen. Europäischer Wettbewerb muss in möglichst vielen Ländern gespielt werden. Es braucht mehr Städte, mehr Farben. Die Idee ist, mehr Europacupspiele zu bestreiten», sagte der frühere Weltklasse-Torhüter.

Reiche Klubs werden profitieren
Die Gegner der Reform betonen, dass durch die Reform nur «eine kleine Anzahl der sehr reichen Klubs» profitieren werde. Dass Vereine wie Real, Barcelona, Juventus und Paris Saint-Germain für das Konzept sind, scheint die Kritiker wie den FC Basel zu bestätigen.