Grischtschuk fordert Abbruch von Schach-WM-Kandidatenturnier

Der russische Schach-Grossmeister Jan Nepomnjaschtschi hat beim WM-Kandidatenturnier in Jekaterinburg die alleinige Führung übernommen, doch sein Landsmann Alexander Grischtschuk sorgte mit einer überraschenden Forderung für Schlagzeilen.

Der russische Schachgrossmeister Alexander Grischtschuk forderte den Stopp des Kandidatenturniers. Foto: Soeren Stache/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • «Ich will eigentlich nicht spielen oder hier sein.

«Das Turnier sollte gestoppt werden. Die gesamte Atmosphäre ist feindlich. Jeder trägt eine Maske und dann das gesamte Sicherheitspersonal. Für mich ist es echt schwierig», sagte der Russe nach seinem Remis gegen den Chinesen Ding Liren unter Bezug auf die Sicherheitsvorkehrungen aufgrund der Gefahren des Coronavirus-Pandemie.

«Ich will eigentlich nicht spielen oder hier sein. Es ist ja kein Zufall, dass alles abgesagt wurde und wir die Einzigen sind, die übrig geblieben sind. Es ist das einzige Turnier von Rang, das weltweit stattfindet. Ich denke es sollte gestoppt und verschoben werden», sagte er aus Sorge um die Folgen der Corona-Krise nach dem fünften Tag des Turniers.

Seinem Landmann Jan Nepomnjaschtschi war im Duell mit dem Chinesen Wang Hao der einzige Sieg gelungen, womit er mit nun 3,0 Punkten die alleinige Führung übernahm. Auf die solide Verteidigung seines Gegners war der 29-jährige Grossmeister hervorragend vorbereitet. Nepomnjaschtschi gewann den schwarzen Springer und zwang seinen Gegner nach 43 Zügen zur Aufgabe. «Es ist natürlich schön, dass ich eine Partie mit Weiss gewonnen habe, aber das Turnier hat gerade erst begonnen», äusserte der Sieger.

Im Spiel gegen Anish Giri (Niederlande) trennte sich Mitfavorit Fabiano Caruana (USA) nach einem offenen Schlagabtausch ebenso Remis wie Kirill Alexejenko (Russland) von Maxime Vachier-Lagrave (Frankreich). Das Kandidatenturnier dauert noch bis zum 3. April, der Preisfonds beträgt 500 000 Euro. Der Sieger erkämpft sich das Recht, Weltmeister Magnus Carlsen (Norwegen) herauszufordern.