Kein Ende des Doping-Skandals
Die Welt-Anti-Doping-Agentur hat die Auswertung der ihr zugespielten Testdaten aus dem Moskau Kontrolllabor vor Vertretern der Weltverbände präsentiert. Dabei soll die WADA auch die Namen von 300 des Dopings verdächtigter Russen an die Verbände weitergegeben haben.
Das russische Sportministerium hat das Moskauer Doping-Kontrolllabor
jahrelang angewiesen, verdächtige Testproben nicht an die
Welt-Anti-Doping-Agentur weiter zu leiten. Darüber informierte die WADA 60
Vertreter des Weltsports bei einem Treffen am Donnerstag in Lausanne, hiess es
in einer WADA-Mitteilung.
Einem Bericht des Branchendienstes
«insidethegames» zufolge soll die WADA zudem die Namen von rund 300 russischen
Athleten weitergegeben haben, die bei der Sichtung und Auswertung der Moskauer
Kontrolldaten aufgefallen seien. Es werde angenommen, dass alle Athleten
positiv getestet wurden, bevor zwischen April 2012 und September 2015 negative
Ergebnisse erzielt worden seien, schreibt «insidethegames.
Zu diesen Athleten sollen auch eine Reihe
gehören, von denen erwartet werden könne, dass sie sich für die Olympischen
Winterspiele im Februar in Pyeongchang qualifizieren könnten. Das
Internationale Olympische Komitee hatte Russland trotz des nachgewiesen
systematischen Dopings nicht komplett von den Spielen in Südkorea
ausgeschlossen und die Möglichkeit eröffnet, nach individueller Prüfung
einzelne Russen starten zu lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Jahrelang wurden verdächtige Testproben nicht an die WADA weitergegeben.
- Unter den 300 genannten Sportlern könnten sich einige auch für die Olympischen Spiele in Pyeongchang qualifizieren.
- Das IOC hat Russland nicht komplett von den Spielen in Südkorea ausgeschlossen.