US-Turnverband soll Schweigegeld gezahlt haben

Die Turnerin Mckayla Maroney hat im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal um den ehemaligen US-Teamarzt Larry Nassar Klage eingereicht. Der amerikanische Turnverband soll sie mit Geld zum Schweigen gebracht haben.

Maroney gewann an der WM 2013 im Sprung die Goldmedaille. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Weil ihr Schweigegeld gezahlt worden sei, verklagt die Turnerin McKayla Maroney den US-Kunstturnverband und das Nationale Olympische Komitee.
  • Maroney hatte im Dezember in einer aussergerichtlichen Einigung 1,25 Millionen US-Dollar erhalten.
  • Dabei sei Vertraulichkeit in dem Fall vereinbart worden.

Weil ihr Schweigegeld gezahlt worden sei, verklagt die Turnerin McKayla Maroney den US-Kunstturnverband und das Nationale Olympische Komitee. Wie der Sender CNN berichtet, hat die Olympiasiegerin am Mittwoch in Los Angeles im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal um den ehemaligen Teamarzt Larry Nassar Klage eingereicht.

Einem Bericht des «Wall Street Journal» zufolge hatte Maroney im Dezember in einer aussergerichtlichen Einigung 1,25 Millionen US-Dollar (rund 1,23 Million Franken) erhalten. Dabei sei Vertraulichkeit in dem Fall vereinbart worden.

Psychologische Behandlung

Maroney sei traumatisiert gewesen und habe Geld für ihre psychologische Behandlung benötigt, zitiert CNN den Anwalt der Turnerin John Manly. Die Abmachung sei ein unmoralischer und illegaler Versuch, ein Opfer von Kindesmissbrauch zum Schweigen zu bringen. USA Gymnastics entgegnete in einem Statement, dass der Vorschlag der Vertraulichkeit von der damaligen Anwältin Maroneys initiiert worden sei.

Nassar hatte sich im November in einer Anhörung teilweise für schuldig bekannt und späte Reue gezeigt. 130 Turnerinnen und Turner hatten gegen den früheren Mediziner der Michigan State University Zivilklagen eingereicht.