Schweizer U23-Fechter melden sich nach EM-Eklat zu Wort
Die Schweizer U23-Fechter sorgen bei der EM in Estland für Rote Köpfe. Mittlerweile haben sich die vier Sportler zum Eklat geäussert – und entschuldigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Fechter sorgten bei der U23-EM für einen Eklat.
- Sie drehten sich nicht zu den Flaggen während der israelischen Hymne.
- Nun hat sich das Quartett erstmals zum Vorfall geäussert.
Der Wirbel rund um die Schweizer U23-Fechter ist gross. An der EM in Estland sorgten sie für einen Eklat, welcher international Wellen schlug.
Anstatt sich während der israelischen Hymne zu den Flaggen zu drehen, blieben die Schweizer stehen. Es hagelte Kritik. Das Ganze wurde als politische Botschaft im Kontext des Nahostkonflikts interpretiert.
Sogar der israelische Aussenminister schaltete sich ein. «Schande über das Schweizer Team für das respektlose Verhalten», sagte Gideon Saar über den Vorfall an der EM.
Und auch aus der Schweiz wurden die Fechter kritisiert. So fordern verschiedene Schweizer Politiker Konsequenzen.
«Handelte sich um persönliche Geste»
Nun hat sich das Schweizer Quartett erstmals öffentlich zu seiner Aktion geäussert. In einem Statement, welches Swiss Fencing publiziert, melden sich lan Hauri, Jonathan Fuhrimann, Sven Vineis und Theo Brochard zu Wort.
In der Mitteilung steht: «Nach dem Gewinn unserer Silbermedaille an der U23-Europameisterschaft in Tallin wurde viel über uns geschrieben. Nur nicht über unsere starke Leistung. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wir möchten an dieser Stelle unser Handeln erklären und unser Bedauern ausdrücken.»

Man habe den Final gegen das Team aus Israel ohne jegliche Spannungen bestritten. «Wir haben unseren Gegnern nach dem Duell die Hand geschüttelt.»
Zudem habe man den Israeli vor und nach der Medaillenzeremonie mit viel Respekt für ihre Leistung gratuliert, heisst es.
Das Quartett stellt klar: «Während der Hymne haben wir uns nicht der Fahne des israelischen Siegerteams zugewandt. Das hatte keinen politischen Hintergrund und hatte nichts mit einer Missachtung Israels zu tun.»
«Wir bitten um Entschuldigung»
Es habe sich vielmehr um eine persönliche Geste gehandelt. «Entstanden aus unserer Trauer und unserer Empathie mit Blick auf das grosse menschliche Leid der Zivilbevölkerung, von dem in diesem Konflikt alle Seiten betroffen sind.»
Die Fechter fügen an: «Wir erkennen, dass unsere Handlung für Irritationen gesorgt hat und sehen, dass es ein Fehler war.»
Am Ende des Statements steht: «Wir bitten alle um Entschuldigung, deren Gefühle wir verletzt haben – insbesondere unsere Finalgegner vom israelischen Fechtteam und den israelischen Fechtverband.»