Deshalb war HC Davos Siegtreffer durch Enzo Corvi regulär
Enzo Corvi schiesst Davos per Penalty zum Sieg – verliert dabei aber die Scheibe. Der Treffer war aber regulär. Wir erklären, wieso.
Das Wichtigste in Kürze
- Enzo Corvi schiesst Davos dank einem kuriosem Penaltytreffer zum Sieg gegen Rapperswil.
- Die Meinungen, ob der Treffer hätte zählen dürfen, spalteten das Netz.
- Nun ist klar: Das Tor war korrekt.
Es ist der fünfte und entscheidende Penalty der kriselnden Davoser. Bisher scheiterten alle Beteiligten. Enzo Corvi läuft an – und verliert auf halbem Wege die Scheibe. Der Bündner bricht aber nicht etwa ab. Er macht kurzerhand kehrt, holt sich die Scheibe und netzt ein, als ob es nichts Einfacheres auf der Welt geben würde. Und beschert dem HC Davos und Arno Del Curto damit den heiss ersehnten Sieg gegen Schlusslicht Rapperswil-Jona.
Doch: War der Treffer korrekt? Darüber zerstritt sich gestern Abend und heute das Netz. Eine SRF-Umfrage zeigt: Nur 57% von fast 3500 Umfrageteilnehmern hätten gleich wie der Schiri entschieden und das Tor zählen lassen. Die entscheidende Frage: Ist Zurückfahren während eines Penaltys erlaubt?
Zurückfahren nur bei Puckverlust erlaubt
Brent Reiber, langjähriger Schiedsrichter und Referee in Chief, klärt auf: «Regel 177, Absatz x. besagt, dass der Feldspieler beim Penalty die gesamte Breite des Spielfeldes nutzen darf, solange er sich mit dem Puck kontinuierlich vorwärts oder seitwärts in Richtung des Tors bewegt.» Das heisst also, er muss sich vorwärts bewegen bei der Puckführung.
Aber: Die obige Regel setzt voraus, dass der Spieler den Puck stets unter Kontrolle hat. Sobald er den Puck verliert, kommt Regel 177, Absatz xii. zum Zug. Somit auch im Falle Corvis. «Wenn der Feldspieler den Puck verliert oder hinfällt, der Puck aber in einer kontinuierlichen Vorwärts- oder Seitwärtsbewegung bleibt, kann er ihn wiederaufnehmen und den Penaltyschuss in üblicher Weise fortsetzen», erklärt Reiber. Der Spieler darf also auch zurückfahren, um den Puck zu holen.
Damit ist klar: Enzo Corvi hat keinen Regelverstoss betrieben. Der Treffer sei also korrekt, wie Brent Reiber abschliessend festhält.
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Nau - Mark Streit, ehemaliger Schweizer Eishockeyprofi, über den schweren Saisonstart des HC Davos.