Für den SCB die Vergangenheit, für Zug die Gegenwart
Zum dritten Mal stehen sich im Playoff-Final der National League Bern und Zug gegenüber. Die Erfahrungen der letzten Jahre sprechen für den SCB.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Final der National-League-Playoffs stehen sich Bern und Zug gegenüber.
- Damit trifft der Quali-Sieger auf den direkten Verfolger.
- Der Ausgang dieser Serie scheint völlig offen zu sein.
Erstmals seit sechs Jahren und dem Duell zwischen Fribourg-Gottéron und Bern (2:4 Siege) treffen im Final die beiden besten Mannschaften der Qualifikation aufeinander. Entsprechend offen ist die Ausgangslage.
Auf der einen Seite die Zuger, die bisher äusserst souveräne Playoffs hinter sich haben und sich in den letzten Wochen unantastbar zeigten, auf der anderen Seite der Qualifikationssieger aus Bern, der im Viertel- und Halbfinal öfters taumelte, aber immer siegte, wenn es zählte, und der am Dienstag beim 5:1 gegen Biel nichts anbrennen liess.
EVZ spielt beeindruckende Playoffs
Zug steigt ausgeruht und nach einer Pause von einer Woche in die Endausmarchung der Meisterschaft. Berns Scherwey zum Faktor Müdigkeit: «Ich bin es leid, ständig Fragen nach der Müdigkeit zu beantworten. Es sind Playoffs, die schönste Zeit des Jahres. Da ist man nicht müde», sagte der Berner Aggressivleader, der am Dienstag mit zwei Toren glänzte.
Nicht nur die körperliche Frische spricht für den EV Zug, sondern auch zahlreiche Statistiken. Das Team von Trainer Dan Tangnes schoss deutliche mehr Tore (4,11 pro Spiel) als Bern (2,50) und kassierte auch weniger (2,11) als der Qualifikationssieger (2,17). Zug hat das effizientere Powerplay und das erfolgreichere Boxplay. In Lino Martschini und Garrett Roe stellt der EVZ auch die beiden aktuellen Topskorer der Playoffs.
Zudem befindet sich Torhüter Tobias Stephan ebenso (Top-)Form wie sein Gegenüber bei Bern und Nachfolger bei Zug, Leonardo Genoni.
Genoni vom SCB nach Zug
Die Euphorie rund um den EVZ ist gross. Berechtigt ist die Hoffnung, dass die Zuger 21 Jahre nach ihrem ersten Meistertitel den Pokal wieder in die Höhe stemmen dürfen und die Herrschaft der «grossen Vier» im Schweizer Eishockey (Bern, ZSC Lions, Davos und Lugano) beenden.
Im Weg steht den Zugern mit dem SCB aber ein grosser Brocken. Das Team von Kari Jalonen vermochte in den bisherigen Playoffs nur selten richtig zu überzeugen. Es bekundete mit dem unangenehmen Genève-Servette grösste Mühe und stand gegen Biel kurz vor dem Ausscheiden. Mit dem Rücken zur Wand aber spielte Bern jeweils seine ganze Routine aus.
Speziell wird die Serie für Berns Keeper Genoni, der ab der kommenden Saison das Zuger Tor hüten wird.