SCB – Pro/Contra: Schafft Bern die direkte Play-off-Qualifikation?
Zwölf Spiele bleiben dem SCB, um die direkte Play-off-Quali zu erreichen. Derzeit liegt man in den Top sechs – aber wie lange noch? Bei Nau.ch ist man sich uneinig.
Das Wichtigste in Kürze
- Der SCB liegt momentan auf dem sechsten Rang der National League.
- Werden die Mutzen in den Top sechs bleiben? Oder müssen sie über die Play-ins?
- Auf der Nau.ch-Sportredaktion gehen die Meinungen auseinander.
40 Spiele sind absolviert, zwölf müssen noch bestritten werden. Der SCB gelangt immer mehr in eine eher ungemütliche Situation. Die Mutzen sind momentan das sechstbeste Team in der National League.
Die Konkurrenten schliessen allerdings mehr und mehr auf. Können die Berner den Top-sechs-Platz bis zum Ende der Regular Season behalten? Die Meinungen auf der Nau.ch-Sportredaktion gehen auseinander.
Ronny Reisch, Sportredaktor
«Aktuell steckt der SC Bern in einer kleinen Negativspirale. Nur deshalb scheint die direkte Play-off-Qualifikation doch wieder in Gefahr zu sein. In den beiden letzten Spielen (2:3 und 4:5) war der SCB gegen Lugano aber ebenbürtig. Dass es trotzdem null Punkte gab, ist auch Pech.
Das kann bereits am Freitag im Heimspiel gegen den Konkurrenten HC Davos wieder ganz anders aussehen. Gelingt dem SCB dort der Sieg, sieht die Welt schon wieder komplett anders aus. Mit Rapperswil, Biel, Kloten und Langnau stehen dann nämlich vermeintlich leichtere Gegner an – die perfekte Chance für eine Siegesserie.
Währenddessen hat mit Servette ein direkter Konkurrent den Kopf nicht ganz bei der Liga. Am 24. Februar steht für die Genfer der Final der Champions Hockey League an. Nur vier Tage später steht gegen den SCB ein möglicherweise entscheidendes Direktduell an. Ob die Genfer nach dem Meistertitel im Vorjahr noch genug hungrig sind?
Bei den Bernern stellt sich diese Frage nicht. Sehnsüchtig wartet der 16-malige Meister auf die Rückkehr in den Play-off-Viertelfinal. Der Ausländer-Block wurde im Sommer erfolgreich ausgetauscht. Geblieben ist Dominik Kahun, der jetzt Topscorer ist. Auch durch Neuzugänge wie Samuel Kreis wirkt das ganze Team stärker und gefestigter.
Noch wichtiger: Mit Jussi Tapola ist in diesem Jahr auch der Coach ein Pluspunkt für den SCB. Und auf die Fans kann sich der SCB sowieso verlassen. Nicht zuletzt dank der Rekordkulisse in der Post-Finance-Arena: Der SC Bern landet in den Top sechs.»
Gianluca Zaetta, Sportpraktikant
«Meiner Meinung nach sieht es für den SCB momentan nicht sehr rosig aus. Die aktuelle Form der Mutzen bereitet mir Sorgen. Kein Team der gesamten Liga holte in den letzten vier Spielen weniger Punkte als der SCB. Zudem zeigte man Nerven in den beiden Sechs-Punkte-Spielen gegen Lugano, was für den Rest der Saison nicht von Vorteil sein wird.
Ein grosses Problem des SCB ist die eher schwache Offensive. Nur ein Team der Top Ten (Biel) schoss weniger Tore in dieser Saison als die Berner. Ein Problem, das schon früh in der Saison deutlich wurde, aber vom SCB nicht behoben werden konnte. Und das wird auch in den nächsten zwölf Spielen nicht besser. Der Turnaround hätte schon im späten Herbst erfolgen müssen.
Die Goaldifferenz liegt bei -7, dort ist bei den Top Ten nur das zehntplatzierte Ambri schlechter. Was erstaunlich ist: Die Special Teams funktionieren grundsätzlich. Im Powerplay liegt der SCB an sechster, im Boxplay sogar an dritter Stelle. Das heisst, dass das Spiel bei fünf gegen fünf die grosse Schwäche ist.
Was zudem gegen die Mutzen spricht, sind die Konkurrenten. Vor allem die Seeländer und die Davoser rücken den Bernern immer mehr auf die Pelle. Die Genfer sind schon punktgleich.
Seit dem Spengler-Cup-Triumph laufen die Bündner heiss, wirken eingespielter als der SCB. Was auch auf den EHC Biel zutrifft. Die Seeländer gewannen sieben der letzten zehn Partien. Und was Genf angeht: Ich tippe auf einen CHL-Sieg, danach werden sie den Schwung in die heimische Liga mitnehmen.
Fazit: Bekommt der SCB die Offensiv-Maschinerie nicht zum Laufen, wird die Top sechs nicht möglich sein.»