Schweizer Eishockey-Cracks äussern sich zu einer Lohnobergrenze

Wegen der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage, wird im Schweizer Eishockey mehr denn je über eine Lohnobergrenze debattiert. Nun äussern sich Spieler.

EVZ-Star Grégory Hofmann. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Schweizer Eishockey muss gespart werden.
  • Deshalb steht eine Lohn-Obergrenze und eine Erhöhung der Anzahl Ausländer im Raum.
  • Nun äussern sich auch Cracks der National League zu einem möglichen Salary Cap.

Im amerikanischen Profisport gehört eine Lohnobergrenze (Salary Cap) längst zum Alltag. Wegen der Corona-Krise und den damit verbundenen wirtschaftlichen Problemen wird dies auch in Europa mehr und mehr zum Thema.

Denis Vaucher, Direktor der zwei höchsten Schweizer Eishockey-Ligen: «Wir müssen Kosten reduzieren. Und so kommt der Salary Cap wieder auf den Tisch.»

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Nun melden sich vermehrt auch Eishockey-Cracks zu Wort. «Ja, Ich werde sehr gut bezahlt, das sage ich aber ohne Arroganz oder Egoismus. Vielleicht ist es übertrieben, vielleicht sogar zu viel», sagt Grégory Hofmann zur «La Liberté».

Der EVZ-Stürmer gehört zu den besten Spielern auf Schweizer Eis und ist ein wichtiger Eckpfeiler der Schweizer Nati. Hofmann gehört zu den bestbezahlten Spieler der National League und dürfte im Bereich von 800'000 Franken pro Saison verdienen.

Laut Hofmann sind nicht die Spieler schuld an den zu hohen Löhnen. «Wer würde ein solches Gehalt nicht akzeptieren, wenn es einem angeboten wird?», sagt der 27-Jährige.

«Natürlich kennt jeder seinen Wert; natürlich greifen die Agenten ein; natürlich gibt es Konkurrenz unter den Clubs», erklärt Hofmann. «Letztendlich sind es aber nicht die Spieler, die entscheiden, was sie wollen, sondern sie nehmen, was ihnen angeboten wird.»

«Die Öffentlichkeit denkt, dass wir alle reich sind»

Jason Fuchs befürchtet, dass eine Lohnobergrenze für weniger gut bezahlte Spieler unvorteilhaft ist. «Bei einigen Spielern werden die Löhne sehr hoch bleiben», sagt der Spieler vom EHC Biel dem «Journal du Jura». «Die Clubs werden andere Spieler opfern müssen, um unter der Lohnobergrenze zu bleiben.»

Teamkollege Kevin Fey meint, dass Eishockeyaner deshalb unter schlechtem Licht stehen, weil nur über Extremfälle diskutiert werde. «Wir sind privilegiert, aber die Öffentlichkeit denkt, dass wir alle reich sind. Wir sind keine Millionäre!», sagt Fey.

Klar für eine Lohnobergrenze ist Julien Sprunger und sagt gegenüber «La Liberté»: «Um die Lohnsummen zu stabilisieren, ist es besser, eine Lohnobergrenze zu haben, als die Zahl der Ausländer zu erhöhen.»

Viele Meinungen und Anliegen, die unter einen Hut gebracht werden müssen. Klar ist aber: Im Schweizer Eishockey muss gespart werden. Am 17. Juni findet die nächste Liga-Versammlung statt.