Luis Rubiales: Sex-Skandal rund um Spaniens Fussball-Boss

Luis Rubiales, Chef des spanischen Fussballverbandes, wird beschuldigt, öffentliche Gelder veruntreut zu haben. Sein Arbeitgeber streitet die Vorwürfe ab.

Luis Rubiales, Chef des spanischen Fussballverbandes, steht in der Kritik. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Chef des spanischen Fussballverbandes sieht sich schweren Vorwürfen konfrontiert.
  • Luis Rubiales soll 2020 eine Sex-Party mit öffentlichen Geldern finanziert haben.
  • Der Verband weist jegliche Anschuldigungen entschieden zurück.

Seit 2018 ist Luis Rubiales Präsident des spanischen Fussballverbandes «RFEF». Nun könnte der 45-Jährige über einen Sex-Skandal stolpern. Denn: Ihm wird vorgeworfen, öffentliche Gelder für eine Orgie veruntreut zu haben.

«Private Party mit acht oder zehn Frauen»

Das berichtet die spanische Zeitung «El Mundo». Pikant: Die Anschuldigungen stammen ausgerechnet von Juan Rubiales, dem Onkel und Luis. Dieser hatte bis 2020 ebenso beim Verband gearbeitet, ehe er von seinem Neffen entlassen wurde.

Luis Rubiales wird beschuldigt, eine «private Party mit acht oder zehn Frauen in einer Villa» mit Verbands-Geldern finanziert zu haben. Das Ereignis soll sich Anfang 2020 in der Stadt Salobrena nahe Granada zugetragen haben.

Offiziell soll die Sex-Party als «Arbeitsveranstaltung» ausgewiesen worden sein. Juan Rubiales jedoch behauptet, dass die Miete des Hauses «ausschliesslich zum Vergnügen von Luis Rubiales und seinen Beratern» erfolgt sei. Alles finanziert durch öffentliche Gelder.

Rubiales behauptet, dass ihm sein Neffe die Anweisung gab, für seinen Vater «eine Formel zu finden, um Geld zu bekommen.» Der Papa war damals Bürgermeister der Stadt Motril.

Verband wehrt sich

Der spanische Fussballverband hat sich am Donnerstag zu den Anschuldigungen an Präsident Luis Rubiales geäussert. Und weist die Vorwürfe vehement zurück.

In einem Statement schreibt der «RFEF»: «Wir bedauern die Äusserungen zutiefst und weisen die Vorwürfe von Juan Rubiales entschieden zurück.» Die Unterkunft sei vollständig von jedem Teilnehmer bezahlt worden. «Weder die Mitarbeiter noch die RFEF waren an irgendwelchen Unregelmässigkeiten beteiligt.»

Luis Rubiales (l.) mit Fifa-Präsident Gianni Infantino im Jahr 2018. - keystone

Der Verband geht noch weiter – und greift Juan Rubiales persönlich an. «Dies ist wieder einmal eine neue Übung in Bezug auf Unwahrheiten und Manipulationen durch einen ehemaligen föderativen Mitarbeiter. Anerkannt von denen, die eine ständige Verschlechterung des Images des Präsidenten anstreben», heisst es.