Vargas' Augsburg nach 2:3 stinksauer: «Ist der VAR blind?»

Zwei Platzverweise, 5 Tore – Widmer (Mainz) schlägt Vargas (Augsburg) im Bundesliga-Duell. Nach dem Spiel gehen die Augsburger auf den Schiedsrichter los.

Schiedsrichter Sören Storks zeigt Augsburgs Samuel Essende (verdeckt) Rot. - Harry Langer/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Augsburg verliert ein wildes Fussballspiel gegen Mainz mit 2:3.
  • Silvan Widmer ist im Glück: Dank VAR ergibt sein Einsteigen keinen späten Penalty.
  • Ruben Vargas' Augsburger sind sauer: «Kane hätte den Elfer bekommen», so das Echo.

Wilde Heimniederlage für Augsburg gegen den FSV Mainz 05. Ruben Vargas steht beim Gastgeber 72 Minuten auf dem Platz. Silvan Widmer kommt bei Mainz für die letzten Minuten. Und auch wegen einer Aktion des Schweizers entlädt sich der Frust beim FC Augsburg am Schiedsrichter und Video-Assistenten.

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Insbesondere zwei Szenen erregten die Gastgeber nach dem unnötigen, aber auch selbst verschuldeten 2:3 (1:2) zum Auftakt des 4. Bundesliga-Spieltags.

Ruben Vargas steht bei Augsburg bis zur 72. Minute auf dem Platz. - Keystone

Für Empörung sorgte beim FCA der ganz am Ende der Nachspielzeit nach minutenlangem Videostudium zurückgenommene Elfmeter. Nach vermeintlichem Foul von Widmer an Verteidiger Keven Schlotterbeck.

«Harry Kane hätte – siehe Kiel – den Elfer bekommen», behauptete FCA-Sportdirektor Marinko Jurendic. Dies mit Verweis auf einen ähnlichen Strafstoss für den FC Bayern und dessen Torjäger Kane nach VAR-Einsatz eine Woche zuvor.

Augsburg tobt: «Ist der VAR im Kölner Keller blind?»

Für die Augsburger war es «keine glasklare Fehlentscheidung» von Schiedsrichter Sören Storks. Darum hätte Videoassistent Pascal Müller aus ihrer Sicht gar nicht erst eingreifen dürfen. «Der VAR untergräbt die Autorität der Schiedsrichter», schimpfte Jurendic.

Silvan Widmer (l.) kann sich beim VAR bedanken, gibt es keinen späten Penalty für Augsburg. - Keystone

Zweiter grosser Aufreger war der berechtigte Platzverweis für Augsburgs 2:3-Torschützen Samuel Essende in der 70. Minute.

Dem Nachtreten des Angreifers gegen Dominik Kohr ging ein Ellenbogenschlag des Mainzers an den Kopf von Essende voraus. Die Tätlichkeit war demnach eine Reaktion auf Kohr. «Ist der VAR im Kölner Keller blind?», fragte Jurendic.

Thorups scharfe Rüge für Rotsünder Essende

Hätte Kohr ebenfalls Rot gesehen, wäre das Spiel in den letzten 20 Minuten mit Überzahl für Augsburg fortgesetzt worden. Dies nach der Gelb-Roten Karte für den Mainzer Nadiem Amiri vor der Pause. «Er muss dem Mainzer zu hundert Prozent auch Rot geben», urteilte FCA-Trainer Jess Thorup.

Der Däne rügte aber nicht nur den Schiedsrichter, sondern zunächst in der Kabine vor der Mannschaft. Und anschliessend in der Pressekonferenz auch Rotsünder Essende.

«Das darf nicht sein, dass man sich über die Mannschaft stellt», sagte Thorup. Jurendic sprach ebenfalls von einem «No-go», das der Mannschaft massiv geschadet habe. Ob der Verein über die Sperre hinaus eine Strafe für Essende aussprechen wird, liege nicht an ihm, sagte Thorup noch.