Wie kann sich ein türkischer Haar-Doc Werbung beim Clásico leisten?

Verwunderung beim gestrigen Clásico: wie kann sich eine Haar-Klinik so teure Werbung leisten? Die Antwort ist erstaunlich einfach.

Werbung für Dr. Serkan Aygin im gestrigen Clásico. - Twitter / @Marcotti

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Clásico zwischen Real und Barça (2:0) war Werbung für eine Haarklinik zu sehen.
  • Viele Fussballer haben bereits Haartransplantationen machen lassen, das Geschäft boomt.
  • Für die Werbung im Clásico dürfte aber moderne Technik verantwortlich sein.

Fussball und Haartransplantationen – eine Liebesgeschichte. Jan Oblak, Karim Bellarabi, David Silva, Jürgen Klopp, Wayne Rooney haben es alle getan und gehen ziemlich offen damit um. Bei Xherdan Shaqiri und David Beckham ist man sich auch recht sicher. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein, aber nicht besonders.

Haar-Klinik kann sich Werbung beim Clásico leisten

Denn man(n) steht neuerdings dazu, sich Haare transplantiert zu haben. Ex-Real-Star Cristiano Ronaldo erkannte das bereits vor einem Jahr und kaufte sich bei einer Haartransplantations-Firma ein. Schönheitsoperationen bei Männern sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen und enorm profitabel.

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So profitabel, dass sich eine Haartransplantations-Klinik in der Türkei sogar leisten kann, während des Clásico eine Bandenwerbung zu schalten. Bei den Duellen zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona schauen normalerweise 500 bis 700 Millionen Menschen zu. Die Preise für die Werbung sind dementsprechend hoch.

Des Rätsels Lösung: Virtual Advertising

Doch sind Haartransplantationen wirklich so ein Riesengeschäft, dass man sich Bandenwerbung im Clásico leisten kann? Des Rätsels Lösung liegt wohl in der modernen Technik. Je nach dem, woher die Zuschauer zugeschaltet sind, wird ihnen nämlich unterschiedliche Werbung angezeigt. «Virtual Advertising» nennt man das.

Fans im Stadion sehen damit ganz normal die angezeigte Werbung. Aber mittels Überlagerung sehen Fernsehzuschauer jeweils etwas ganz anderes, zugeschnitten auf ihre geografische Region. Eine Form von zugeschnittener Werbung gibt es also nicht nur im Internet, sondern schon im Fernsehen. Wenn auch nicht gleich individuell.