BVB und Lucien Favre müssen viel Kritik einstecken
Am Wochenende holte der BVB im Revierderby gegen Schalke mit viel Glück einen Punkt. Vor allem der Trainer Lucien Favre muss den Kopf hinhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Saisonstart des BVB ist nicht wie erwünscht verlaufen.
- Lucien Favre muss für die schwachen Leistungen den Kopf hinhalten.
Anfangs Saison meldete die Führung des BVB die Titelambitionen der Borussen an. Mit den Neuverpflichtungen Brandt, Hazard und Schulz – und Trainer Favre in seiner zweiten Saison – soll es endlich klappen. Doch statt Lob hagelt es nach zehn Spieltagen und dem schwachen Auftritt am Wochenende gegen Schalke viel Kritik.
In der Meisterschaft konnte man bislang in neun Spielen erst vier Mal gewinnen. In der Champions League ist man nach der Pleite gegen Inter Mailand in Rücklage geraten. Für Ex-Schalke-Captain Olaf Thon ist der Schuldige schnell gefunden. Trainer Lucien Favre passe einfach nicht zum BVB.
«Favre ist kein Typ wie Klopp, da fragt man sich, warum hat Aki Watzke diesen Trainer verpflichtet? Da braucht man in Dortmund wie auf Schalke Emotionen. Da braucht man einen, der Gas gibt, die Leute mitnimmt», sagt er gegenüber der «Bild».
«Trainer des BVB ist verantwortlich»
Dass ein Ex-Schalke-Spieler den Trainer des Rivalen kritisiert, kommt nicht unerwartet. Doch er ist mit seinen Vorwürfen nicht allein.
Sport1-Experte Marcel Reif schiebt eine Teilschuld ebenfalls auf Trainer Favre: «Ich muss verlangen können, dass eine Mannschaft wie der BVB anders auftritt, als das was sie bisher abliefert. Das liegt im Verantwortungsbereich des Trainers.»
Lieb, körperlos, Juniorenfussball
Fehlt nur noch, dass Kritik aus den eigenen Reihen kommt. Der frühere Borusse Michael Rummenigge füllt nun auch diese Lücke. Nach dem 0:0 gegen Schalke sagt der Ex-Spieler gegenüber WDR2:
«Unsere Dortmunder müssen langsam aufwachen. Es sind die Wochen der Wahrheit und sie sind viel zu lieb, spielen viel zu körperlos.» Zudem ist ihm unklar, weshalb Trainer Lucien Favre die Leistungen des BVB stets verteidigt. «Die Meinung, dass seine Mannschaft bei Inter Mailand gut gespielt hat, hat er exklusiv.»
Auch von den Neuzugängen dürfe mehr erwartet werden. Vor allem Julian Brandt bekommt sein Fett weg. «Normalerweise nehme ich mir keine einzelnen Spieler heraus. Aber Julian Brandt beim Spiel gegen Inter Mailand – das war Jugendfussball ohne Körperkontakt, so spielen nur C-Junioren.»