Nach Nati-Zoff: Xhaka bietet Shaqiri das Captainamt an

Beim 1:1 in der EM-Qualifikation gegen Irland in Dublin stimmt aus Sicht der Schweizer Spieler nur das Resultat nicht. Sie ärgern sich über das späte Gegentor.

Granit Xhaka würde Xherdan Shaqiri das Captainamt überlassen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Fussball Nati spielt in Dublin nur ein 1:1.
  • Die Spieler sind mit der Leistung nicht unzufrieden.
  • Und Granit Xhaka spricht nach der Partie über den Shaqiri-Zoff.

Die Schweiz spielt in Dublin 1:1 in der EM-Qualifikation gegen Irland. Captain Granit Xhaka spricht von einer guten Leistung, aber zwei verlorenen Punkten.

«Leider haben wir einmal nicht aufgepasst und ein dummes Tor kassiert.» Dennoch sah der Arsenal-Profi viel Positives von seiner Mannschaft, an der Qualifikation für die EM-Endrunde 2020 zweifelt er nicht. «Es ist alles drin. Wenn wir ein wenig frecher und konzentrierter auftreten, bin ich überzeugt, dass wir die Kampagne positiv beenden.»

Xhaka würde mit Shaq reden

Auf Nachfrage äussert sich Xhaka in den Katakomben des Aviva Stadions auch noch zum Fall Shaqiri. Die genauen Beweggründe für dessen Abwesenheit kenne er nicht. Auf die Frage, ob allenfalls die interne Hierarchie beim Entscheid Shaqiris eine Rolle spielen könnte, sagt er: «Wenn wirklich das Captainbändeli das Problem ist, dann können wir gerne gemeinsam an einen Tisch sitzen. Wir sind genug erwachsen, um darüber zu reden.»

Granit Xhaka zum Fall Shaqiri: «Wir sind genug erwachsen, um darüber zu reden.» - Keystone

Falls Shaqiri deswegen ein Problem haben sollte, dürfe dieser die Binde gerne haben. Offiziell Captain der Mannschaft ist nach wie vor Stephan Lichtsteiner, der zuletzt von Vladimir Petkovic aber nicht mehr aufgeboten wurde.

Auch Yann Sommer, hinter Lichtsteiner und Xhaka die Nummer 3 in der Hierarchie, sah viele positive Ansätze im Spiel gegen den neben Dänemark direkten Konkurrenten um einen der beiden EM-Plätze. «Ich hatte praktisch keinen Ball in den Händen, das heisst, dass wir als Mannschaft gut verteidigt haben.»

Einzig fehlende Cleverness und mangelnde Effizienz im Abschluss warf Sommer sich und seinen Kollegen vor. Dass spielerisch vieles nicht zusammengepasst hatte, nahm der Keeper gelassen. «Man kann nicht immer ein Spektakel erwarten.»

Sommer: «Eine EM-Qualifikation ist kein Spaziergang.»

Im Hinblick auf den Zusammenzug im Oktober, wenn die Rückspiele in Dänemark und zuhause gegen Irland anstehen, sagt Sommer: «Es wird spannend, wir müssen Gas geben.» Dass die Gruppe kein Selbstläufer werden würde, hätten sie von Anfang an gewusst. «Eine EM-Qualifikation ist kein Spaziergang.»

Yann Sommer dankt den Fans. - Keystone

Torschütze Fabian Schär ärgerte sich ebenfalls über den späten Gegentreffer. Bereits beim 3:3 gegen Dänemark und beim 1:3 in der Nations League gegen Portugal gaben die Schweiz in der Schlussphase eine Führung bzw. ein Remis noch aus der Hand. «Wir müssen endlich aus diesen Fehlern lernen und den letzten Schritt machen», sagte der Innenverteidiger von Newcastle, der als einer der wenigen Schweizer eine gute Leistung zeigte und diese mit dem 1:0 krönte.

Mit der von medialer Seite kritischen Beurteilung des spielerischen Auftritts der SFV-Auswahl konnte der Ostschweizer nichts anfangen. «Wir hatten das Spiel im Griff», so Schär. «Dass wir die Iren nicht 90 Minuten an die Wand spielen, ist normal. Auch sie haben ihre Qualitäten.»