Inka Grings Frauen-Nati: Misstöne vor der Premiere
Vor dem ersten Auftritt in der Nations League gegen Italien ist Nationaltrainerin Inka Grings bemüht, den Fokus auf das Sportliche zu lenken.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Schweizer Nationalteam der Frauen steht erstmals seit der WM wieder im Einsatz.
- Am Freitag (19:30 Uhr) spielt das Team von Inka Grings in St. Gallen gegen Italien.
- Die Nicht-Nomination von Top-Stürmerin Ana-Maria Crnogorcevic lässt einige Fragen offen.
Es war eine Schlagzeile, die aufhorchen liess. «Bezahlt die Rekordspielerin für ihre Kritik an der Trainerin?», titelten die Tamedia-Zeitungen. Im Fokus steht die Nicht-Nomination von Ana-Maria Crnogorcevic für die anstehenden beiden Partien in der Nations League.
Eventuell steckt hinter der «Ruhepause» mehr. Diese sei der 32-Jährigen offiziell verordnet worden, um ihre berufliche Zukunft auf Klub-Ebene zu regeln.
Von Dissonanzen war die Rede, von spielerischen Ungereimtheiten und Unverständnis für taktische Entscheide von Nationaltrainerin Inka Grings. Crnogorcevic ist mit ihren 151 Länderspielen und 71 Treffern in beiden Kategorien Rekordhalterin. Sie soll ihre Kritik an der Trainerin am lautesten kundgetan und deshalb zu einer Denkpause verordnet worden sein.
Konflikte nach WM
Es ist eine Problematik, die den Schweizerischen Fussballverband kommunikativ herausfordert. Zumal es überhaupt nicht im Sinn der Verantwortlichen ist. Atmosphärische Störungen aus dem Innern des Teams nach sollten nicht nach aussen dringen.
Bei den WM-Auftritten in Neuseeland und Australien, zog die Schweiz mit einem Sieg in die Achtelfinals ein. Dort ging sie aber gegen die späteren Weltmeisterinnen aus Spanien mit 1:5 unter. Daher scheint es nicht abwegig, dass zwischen Führungsspielerinnen und Trainerin Risse entstanden sind. Nicht alle stehen mehr bedingungslos hinter der 44-jährigen Nachfolgerin von Nils Nielsen.
Inka Grings pflegt «respektvollen Umgang»
Zumal die sportliche Bilanz von einem Sieg aus zehn Spielen dürftig ausfällt. Vor dem ersten Nations-League-Spiel am Freitagabend in St. Gallen gegen Italien zeigt sich Inka Grings irritiert. Grings sei überrascht gewesen, dass das Thema aufgekommen sei, sie und Crnogorcevic pflegten einen «respektvollen Umgang».
Mehr ist der Trainerin nicht zu entlocken. Diese Nations League sei für alle eine Chance, sich für das grosse Highlight, die Heim-EM 2025, zu empfehlen. Wie bei den Männern soll dieser Wettbewerb eigentliche Testspiele sportlich aufwerten. Bis Anfang Dezember stehen je zwei Partien gegen Italien, Spanien und Schweden auf dem Spielplan.
Gegner: Italien, Spanien und Schweden
Der Tabellenletzte muss in die Liga B absteigen, die Auftaktpartie dürfte also schon wegweisend sein für das Schweizer Team. Die WM-Dritten Schweden und die spanischen Weltmeisterinnen scheinen ausser Reichweite zu sein. Inka Grings sagt: «Wir wollen nicht absteigen.» Ein Ziel, das sicher einfacher zu erreichen ist, wenn sie die Spielerinnen hinter sich weiss.