Loris Benito: «Am meisten vermisse ich, Trikot der Nati zu tragen»
Ende August hat Loris Benito seinen Vertrag bei Bordeaux aufgelöst. Seither ist der Ex-YB-Verteidiger vertragslos. Nau.ch hat mit dem 29-Jährigen gesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-YB-Verteidiger Loris Benito hält sich derzeit beim FC Aarau fit.
- Der 13-fache Nati-Spieler ist seit Ende August vereinslos.
- Im Nau.ch-Interview spricht der 29-Jährige über seine Zukunft.
Seit gut zwei Monaten ist Loris Benito vereinslos. Im Sommer stand der Verteidiger noch im EM-Kader der Schweizer Nati, jetzt sucht er einen neuen Club.
Umfrage
Würden Sie eine Rückkehr von Loris Benito in die Super League begrüssen?
Nau.ch hat mit dem ehemaligen YB-, FCZ- und Aarau-Spieler über mögliche Angebote, seine Traum-Destination und die Super League gesprochen.
Nau.ch: Loris Benito – Sie halten sich doch beim FC Aarau fit. Ich habe gehört Sie sind noch leicht angeschlagen?
Loris Benito: Ja, teilweise trainiere ich beim FC Aarau. Ich hatte vor einer Woche eine kleinere muskuläre Verletzung, diese ist aber mittlerweile auskuriert. Mehrheitlich trainiere ich derzeit mit Oli Riedwyl, dem Kondi-Trainer der Nationalmannschaft.
Nau.ch: Wie sehen Ihre Perspektiven aus? Juckt es Sie nicht, wieder zu spielen?
Loris Benito: Doch, sehr. Der Wunsch, wieder ein Trikot für einen Verein anzuziehen, ist gross. Wieder den Wettbewerb zu spüren und auf ein grosses Ziel hinzuarbeiten, das vermisse ich sehr.
Nau.ch: Würden Sie sich auch mit einer vorläufigen Zwischenlösung zufriedengeben?
Loris Benito: Nein, ich möchte etwas Ordentliches machen. In einem Verein mit guten Perspektiven, kein Schnellschluss.
Nau.ch: Haben aktuell Vereine bei Ihnen angeklopft?
Loris Benito: Bisher noch nicht. Man hört immer wieder von Vereinen, die vielleicht auf dieser Position eine gewisse Vakanz haben. Aber auf meine Person bezogen, habe ich bisher nichts Konkretes gehört.
Nau.ch: Wenn Philipp Degen bei Ihnen anruft, denken Sie dann: ‹Oh, vielleicht ein neuer Verein›?
Loris Benito: Natürlich, wenn Philipp anruft, muss man immer davon ausgehen, dass es wichtig und spannend sein könnte.
Nau.ch: Zweifeln Sie langsam daran, dass Sie den Vertrag bei Bordeaux selber aufgelöst haben?
Loris Benito: Nein, ich habe wirklich nicht einmal gezweifelt. Auch, weil mir die Entscheidung aufgrund der Situation vom Verein einfach gemacht wurde. Ich kann ganz klar dahinterstehen und würde es noch einmal so machen.
Nau.ch: Sie sind ein weltoffener Typ, welches Land würde Sie speziell reizen?
Loris Benito: Festlegen möchte ich mich hier überhaupt nicht. Ich mache sicher keine Türe zu und der nächste Schritt wird sicher wieder wohlüberlegt sein. Ich möchte mich aber nicht auf ein Land festlegen.
Nau.ch: Wie wäre es mit der Bundesliga?
Loris Benito: Natürlich, die Bundesliga ist immer interessant, auch aufgrund der Nähe, die man hat. Mittlerweile kennt man fast in jeder Mannschaft jemanden und es hat viele Schweizer dort. Dementsprechend ist die Liga hochattraktiv. Allerdings wäre meine Traum-Destination eher England.
Nau.ch: Schon bald ist wieder Nati-Zusammenzug. Fuchst es Sie dann am meisten, dass Sie derzeit vereinslos sind?
Loris Benito: Natürlich, ganz genau. Es war für mich immer etwas vom Schönsten, das Trikot der Schweiz zu tragen. Entsprechend ist es das, was ich in dieser ganzen Situation am meisten vermisse.
Nau.ch: Wenn die Schweizer Nati spielt, sitzen Sie als Fan vor dem TV?
Loris Benito: Zu 100 Prozent. Sogar im Stadion, wenn es möglich ist.
Nau.ch: Wie verbringen Sie Ihre Tage? Wird es Ihnen manchmal langweilig oder verbringen Sie Ihre Freizeit auf der Playstation?
Loris Benito: Nein, Playstation spiele ich gar nicht. Ich muss ehrlich sagen, dass ich momentan mehr trainiere als sonst im Verein. Ich strukturiere meine Wochen mit Trainings und weil ich individuell arbeite, hat es pro Tag sogar für zwei Trainings Platz.
Nau.ch: Wie intensiv verfolgen Sie derzeit die Schweizer Super League? Ist YB nach wie vor das Mass aller Dinge oder hat der FCB Boden gut gemacht?
Loris Benito: Ich muss sagen, dass ich vom Saisonstart von Basel positiv überrascht bin. Das hat über weite Strecken gut ausgesehen. Allerdings habe ich nicht jedes Spiel im Detail gesehen. Grundsätzlich finde ich es gut für die Schweizer Liga, dass sich vorne wieder ein Zusammenschluss abzeichnet. Aber durch mein grosses YB-Herz hoffe ich natürlich, dass es YB am Schluss durchziehen kann.