Megan Rapinoe legt sich mit dem «beschissenen weissen Haus» an

Die US-Girls sorgen an der Frauen-WM für Furore. Auch neben dem Platz. Starspielerin Megan Rapinoe legt sich mit Präsident Donald Trump an.

Die US-Spielerin Megan Rapinoe. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Kickerin Megan Rapinoe legt sich mit Donald Trump an.
  • Der Präsident der USA reagiert auf Twitter.

US-Nationalspielerin Megan Rapinoe hat mit einer abschätzigen Äusserung über das Weisse Haus Donald Trump auf den Plan gerufen. Ohnehin habe sie Zweifel, dass die Mannschaft in Fall eines Titelgewinns eingeladen werde, fügte die 33-Jährige hinzu.

Mit drastischen Worten hatte die Spielführerin deutlich gemacht, dass sie überhaupt keine Lust auf einen Besuch bei Trump habe. In einem Video-Interviewausschnitt des US-Fussballmagazins «Eight By Eight» sagte sie: «I'm not going to the fucking White House» (deutsch: «Ich werde nicht in das beschissene Weisse Haus gehen»).

Ohnehin habe sie Zweifel, dass die Mannschaft in Fall eines Titelgewinns eingeladen werde, fügte die 33-Jährige hinzu. In der zuvor erschienenen Print-Ausgabe des Magazins hatte sie den Grund dafür genannt: Trump versuche zu verhindern, dass Teams eingeladen würden, die ihn ablehnten.

Megan Rapinoe und Co. von Trump eingeladen

Der US-Präsident antwortete per Twitter und lud die Fussballerinnen ins Weisse Haus ein. Er sei ein grosser Fan des amerikanischen Teams und des Frauenfussballs. «Aber Megan sollte erst GEWINNEN, bevor sie REDET!»

Trump ergänzte: «Bring den Job zu Ende. Wir haben Megan oder das Team noch nicht eingeladen. Aber jetzt lade ich das TEAM ein, egal ob es gewinnt oder verliert».

Rapinoe solle «unser Land, das Weisse Haus oder die Flagge nicht missachten. Insbesondere, weil so viel für sie und das Team getan wurde», ergänzte der Präsident. «Sei stolz auf die Fahne, die du trägst. Die USA machen es grossartig!»

Die Offensivspielerin bezieht immer wieder politisch Stellung und macht sich damit nicht nur Freunde.

Megan Rapinoe protestiert gegen Rassismus und Polizeigewalt

Im September 2016 hatte sich Rapinoe als eine der ersten weissen Sportlerinnen dem Footballer Colin Kaepernick angeschlossen. Er hatte sich aus Protest gegen Polizeigewalt und rassistische Diskriminierung bei der US-Nationalhymne hingekniet.

Inzwischen hat der US-Fussballverband seinen Spielerinnen diese Geste verboten. Rapinoe singt die Hymne jedoch nicht mit. Ausserdem steht sie mit den Armen hinter dem Rücken da, statt die Hand aufs Herz zu legen.

Rapinoe ist eine Vorkämpferin für eine gleiche Bezahlung von Fussballerinnen, sie hat mit anderen Nationalspielerinnen deswegen den US-Verband verklagt.