Super League: Das sagt FCZ-Präsident Ancillo Canepa zur Zwölferliga
Kommt jetzt in der Super League doch die Aufstockung auf zwölf Teams? FCZ-Präsident Ancillo Canepa hat eine klare Meinung zum Antrag von Lausanne-Sport.
Das Wichtigste in Kürze
- Lausanne-Sport stellt einen Antrag zur erneuten Abstimmung für eine Zwölferliga.
- Erst vor wenigen Wochen wurde eine Aufstockung abgelehnt.
- FCZ-Präsident Canepa befürwortet zwölf Teams, will aber jetzt keine erneute Abstimmung.
Wie geht es weiter mit der Super League? Noch ist offen, ob der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird. Die vom Bund gesprochenen Darlehen könnten einige Hürden einreissen. Aber in welchem Modus wird künftig gekickt?
Die Hälfte der Schweizer Profivereine spricht sich vor wenigen Wochen gegen den ungeliebten «Schotten Modus» in der Super League aus.
Damit scheitert die Aufstockung auf zwölf Teams. Nau.ch-Recherchen zeigen: So wurde bei der Abstimmung, die 10:10 endete, abgestimmt.
Lausanne stellt erneuten Antrag
Trotzdem scheint das Thema noch nicht vom Tisch zu sein. Lausanne-Sport, souveräner Tabellenführer der Challenge League, unternimmt einen erneuten Versuch.
Sollte die Saison abgebrochen werden, hat Lausanne bereits mit einer Klage gedroht. Die Waadtländer wollen um jeden Preis in die Super League.
Und stellen darum einen Antrag, der Nau.ch vorliegt. Zwei Teams sollen aufsteigen – Absteiger gibt es nicht.
Die Idee stösst bei einigen Vereinen auf offene Ohren. Sion, GC oder Vaduz erklären gegenüber Nau.ch, erneut mit «Ja» zu stimmen.
Der FC Thun wäre «aufgeschlossener»…
Auch der FC Thun würde die Aufstockung nicht mehr kategorisch ausschliessen, bestätigt Mediensprecher Nik Thomi. «Wir haben Nein gestimmt. Kommt es erneut zu einer Abstimmung, sind wir sicher aufgeschlossener.»
«Allerdings warten wir jetzt zuerst den nächsten Entscheid des Bundesrats ab», so Thomi zu Nau.ch.
Trotz gutem Start in die Rückrunde ist Thun noch immer das Tabellenschlusslicht. Eine Aufstockung bei Abbruch würde einen Abstieg der Berner Oberländer vom Tisch nehmen.
…FCZ jetzt eher dagegen
In die andere Richtung geht es beim FCZ. Ancillo Canepa, eigentlich ein starker Befürworter der Zwölferliga, würde bei diesem Anliegen Nein stimmen.
«Ich war seit jeher für eine Aufstockung auf zwölf Clubs. Aber: Wir haben vor einigen Wochen bereits darüber abgestimmt, die Aufstockung kam nicht zustande.»
Für Canepa ist klar: «Im Moment ist es der falsche Zeitpunkt, dieses Thema so kurzfristig wieder aufzunehmen. Zumal der Modus nicht bestimmt würde. Also nein.»
Trotzdem bleibt der FCZ-Präsident ein Anhänger der Aufstockung. «Das Abstiegsrisiko aus der Super League ist mit 20 Prozent bei zehn Vereinen einfach zu gross. Ich weiss aus eigener Erfahrung, was ein Abstieg wirtschaftlich bedeutet.»
Kriens-Präsi: «Entspricht nicht dem Demokratieverständnis»
Beim SC Kriens ändert der Antrag von Lausanne-Sport nichts am Entscheid. «Wir hatten bei der letzten Abstimmung Nein gesagt. Und dabei bleibt es auch», erklärt Präsident Werner Baumgartner.
Für ihn wäre eine erneute Abstimmung ein Unding. «Wir machen uns doch unglaubwürdig, wenn wir einen Entscheid, welchen wir vor Kurzem trafen, jetzt bereits wieder infrage stellen. Das entspricht nicht dem Demokratieverständnis in der Schweiz.»
Das Problem bei der letzten Abstimmung: «Mit dem schottischen Modus waren wir nicht einverstanden. Jetzt sollen wir die Liga aufstocken, wenn wir nicht mal wissen, wie gespielt werden soll?» Und Baumgartner stellt die entscheidende Frage: «Mit welchem Modus?»
Problem: Welcher Modus für die Super League
Dieses Problem dürfte zur grossen Aufstockungshürde werden. Bereits im Vorfeld der letzten Abstimmung sorgte das schottische Modell für Stirnrunzeln. Und ist wohl der Hauptgrund, warum die Zwölferliga keine Mehrheit erreicht hat.
Trotzdem wurde bisher kein geeigneterer Modus ausgetüftelt. Sollte Lausanne mit dem Antrag auf eine erneute Abstimmung durchkommen, würde sich diese Frage erneut stellen.
Stand jetzt würde wohl nur der FC Thun überhaupt darüber nachdenken, von «Nein» auf «Ja» zu schwenken. Mit dem «Nein» von FCZ-Präsident Canepa ergibt sich in dem Fall aber erneut eine Pattsituation.
Doch wird die Aufstockung im Falle eines Saisonabbruchs abgelehnt, droht eine Klage von Lausanne-Sport. Zudem würde Yverdon versuchen, seinen Aufstieg in die Challenge League am grünen Tisch durchzuboxen.
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Es bleibt spannend – und alles scheint möglich. Ein mehrheitsfähiger Modus könnte jedoch schnell zum Umdenken führen.