Türken salutieren bei 1:1-Remis in Frankreich schon wieder

Die Türken vermiesen den Franzosen mit einem 1:1-Remis die frühzeitige EM-Qualifikation. Das Team vom Bosporus provozierte dabei erneut mit einer Salut-Geste.

Die türkischen Spieler salutieren, als sie ein Tor gegen Frankreich feiern. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die türkische Nationalmannschaft sorgt in der EM-Quali erneut für einen Skandal.
  • Die Mannschaft vom Bosporus provoziert in Frankreich wieder mit der Salut-Geste.
  • Auch in Sofia, zwischen Bulgarien und England, kam es zu einem Skandal.

Sie haben es schon wieder getan! Im EM-Qualifikationsspiel zwischen Frankreich und der Türkei provozierte das Team vom Bosporus erneut mit einer Salut-Geste.

Nach dem 1:1-Ausgleich in der 81. Minute drückten sie ihre Sympathie mit der Politik von Präsident Recep Tayyip Erdogan aus. Das war allerdings im TV nicht zu sehen – trotz UEFA-Ermittlungen.

Nach dem Spiel stellte sich dann nahezu die ganze türkische Mannschaft noch einmal vor dem Fanblock auf und salutiert erneut.

Nach dem Spiel salutierte beinahe die ganze Mannschaft vor dem türkischen Fanblock. - Twitter/@IAMKAYHAN

UEFA leitet Verfahren gegen Türken ein

Bereits am Freitag im Spiel gegen Albanien sorgten die türkischen Spieler mit einer militärischen Ehrenbezeugung auf dem Spielfeld für Furore. Den Siegtreffer zum 1:0 widmeten sie den in Syrien eingesetzten Soldaten. Die UEFA hatte daraufhin angekündigt ein Verfahren einzuleiten und zunächst Stellungnahmen von den Beteiligten einzuholen.

Das Verfahren kann sich dabei gegen den Verband oder aber auch gegen einzelne Spieler richten. Nach den Statuten des Dachverbands sind politische Äusserungen und Gesten auf dem Spielfeld in UEFA-Wettbewerben untersagt.

Jubel mit Folgen: Die Türkei-Spieler beim Sieg gegen Albanien. - dpa-infocom GmbH

Frankreichs Aussenminister Jean-Yves Le Drian hatte vor dem Hintergrund der türkischen Militäroffensive in Syrien seine Teilnahme an dem EM-Qualifikationsspiel abgesagt. Das bestätigten Kreise des Aussenministeriums in Paris. Die Militärintervention der Türkei war in Frankreich und anderen Ländern stark kritisiert worden.

Frankreich noch nicht qualifiziert

Das Spiel endete schliesslich mit 1:1-Remis. Die Führung für Frankreich erzielte in der 76. Minute Joker Olivier Giroud. Der Weltmeister trat ohne Kapitän Hugo Lloris, Paul Pogba und Kylian Mbappé an.

Die Franzosen kamen zwar in der intensive geführten ersten Halbzeit zu guten Chancen, zählbares schaute jedoch nicht heraus. In der Gruppe H belegt Frankreich nach acht von zehn Spieltagen mit 19 Punkten Platz zwei hinter der punktgleichen Türkei.

Das EM-Quali-Spiel zwischen Frankreich und der Türkei war hart umkämpft. - keystone

In den anderen zeitgleich ausgetragenen Partien kamen die Albaner zu einem 4:0 (3:0) in Moldawien. Island festigte mit einem 2:0 (1:0) gegen Andorra seinen dritten Platz in der Tabelle.

Rassismus in Bulgarien

Es war ein regelrechter Skandal-Abend in der EM-Qualifikation. Denn auch in Bulgarien kam es zu einem Eklat.

Zweimal musste das Spiel zwischen Bulgarien und England unterbrochen werden, da die Bulgaren-Fans dunkelhäutige England-Spieler rassistisch beleidigten.

Bulgarische Fans überschatteten mit rassistischen Sprechgesängen und Hitler-Grüssen das EM-Quali-Spiel in England. - keystone

Die «Three Lions» liessen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und liessen ihren starken Fussball sprechen. Das Spiel ging mit 6:0 für England zu Ende (Nau berichtete).