YB schlägt Galatasaray – Ugrinic: «Ziel war Polster für Istanbul»
YB verspielt zuhause gegen Galatasaray eine Zwei-Tore-Führung – und jubelt am Ende doch: Ein Elfmeter-Geschenk beschert den Bernern einen 3:2-Heimsieg.
Das Wichtigste in Kürze
- YB gewinnt zuhause im CL-Playoff-Hinspiel mit 3:2 gegen Galatasaray.
- Die Berner führen dank eines Doppelpacks von Joel Monteiro nach 45 Minuten mit 2:0.
- Joker Michy Batshuayi gleicht binnen fünf Minuten für Galatasaray aus.
- Ein spätes Elfmeter-Geschenk beschert den Bernern dennoch den Heimsieg.
YB feiert im Playoff zur Champions League zuhause einen ausgesprochen glücklichen 3:2-Heimsieg gegen Galatasaray. Dabei legen die Berner erst stark vor und führen nach 45 Minuten mit 2:0. Zwei Joker-Tore bestrafen dann aber den Leistungs-Einbruch nach der Pause. Dank eines Elfer-Geschenks jubeln am Ende dennoch die Berner.
Den Siegtreffer besorgt Filip Ugrinic in Minute 86 vom Elfmeterpunkt und krönt damit einen starken Auftritt. «Es hat gut getan, mal aus der Meisterschaft in einen anderen Wettbewerb zu kommen. Keiner hat Extra-Motivation gebraucht», freut sich der Siegtorschütze über die Berner Leistungssteigerung.
Allerdings hatte man sich – vor allem nach der 2:0-Pausenführung – bei YB sogar noch mehr erhofft. «Das Ziel ist gewesen, dass wir uns ein Polster für die Reise nach Istanbul aufbauen. Zwei Tore wären schön gewesen, jetzt reisen wir halt mit einem an. Aber ich bin optimistisch für nächste Woche», so Ugrinic.
Schnelle Führung und verletzter Captain
Es dauert genau drei Minuten, dann explodiert das Wankdorf förmlich: Aus der ersten Aktion geht YB zuhause in Führung, wenngleich mit viel türkischer Mithilfe. Monteiro kommt nach einem schnellen Vorstoss im Sechzehner zum Abschluss. Muslera sieht bei der Parade nicht gut aus, der Ball rutscht ihm unter dem Arm hindurch in die Maschen.
Allerdings erleiden die Berner einen herben Rückschlag, denn sie verlieren ihren Captain David von Ballmoos. Der Torhüter verletzt sich bei einem Zweikampf mit Icardi an der linken Schulter. Nach mehreren Behandlungspausen muss er aufgeben, Marvin Keller kommt für ihn in die Partie.
Der Schweizer Nachwuchs-Nationaltorhüter glänzt in der Folge mit starken Reaktionen, erst gegen Icardi im Laufduell. Dann muss er sich nach einem Mertens-Freistoss erstmals richtig auszeichnen: Torreira kommt zum Kopfball und bringt diesen haargenau auf den Winkel, aber Keller reagiert bärenstark.
Keller legt für YB den zweiten Treffer auf
Und dann leitet Keller auch noch kurz vor der Pause den zweiten Treffer ein: Ganvoula verlängert seinen Abschlag in der Nachspielzeit weiter zu Monteiro. Der setzt sich im Sechzehner souverän durch und zimmert den Ball zum 2:0 in die Maschen. Erneut sieht Gala-Captain Muslera nicht gut aus.
Auch Galatasaray wechselt seinen Keeper zur Pause aus, allerdings ebenfalls wegen einer Blessur. Der Captain war kurz vor der Pause mit Monteiro kollidiert und verletzte sich dabei. Beide Teams starten also mit einem anderen Torhüter in die zweite Halbzeit, als in der Startformation.
Nach knapp einer Stunde ist Ersatzkeeper Günay Güvenc das erste Mal geschlagen – hat aber Glück: Ebrima Colley trifft nach einem schönen Vorstoss über die linke Seite nur Aluminium. In der Folge werden dann aber die Türken stärker, YB kommt nur noch zu Entlastungsangriffen.
Joker Batshuayi versenkt YB binnen fünf Minuten
Das wird postwendend bestraft – durch einen Joker-Treffer von Batshuayi nur sechs Sekunden nach seiner Einwechslung. Nach einem Eckball wird das Spielgerät im Sechzehner verlängert, Batshuayi geht am zweiten Pfosten völlig vergessen. Aus kurzer Distanz schiebt er unbedrängt zum 1:2 ein.
Und nur fünf Minuten später ist es erneut Batshuayi, der den Ausgleich besorgt: Am Sechzehner hat der Belgier alle Zeit der Welt, Camara geht nicht ansatzweise in den Zweikampf. Batshuayi bedankt sich und legt den Ball mit links in die lange Ecke. Keller ist zum zweiten Mal binnen weniger Minuten geschlagen.
YB drückt auf den späten Siegtreffer
YB-Trainer Patrick Rahmen reagiert, bringt Males, Itten und Elia in die Partie. Males scheitert prompt aus glänzender Position an Bardakci. Der hat aber die Hand am Ball – weshalb sich der VAR einschaltet. Nach einem Blick auf den Bildschirm zeigt der Unparteiische tatsächlich auf den Punkt, obendrein fliegt Bardakci mit Gelb-Rot vom Platz.
Ugrinic bleibt vom Punkt eiskalt und bringt YB nach 85 Minuten wieder in Führung. Ein mehr als glücklicher Treffer für die Berner, aber auch nicht gänzlich unverdient. In Unterzahl findet Galatasaray dann keine Antwort mehr, sodass man sich in Bern ernsthafte Champions-League-Hoffnungen machen darf.