YB–Trainer Gerardo Seoane: Vom Stinkstiefel zum Coach des Meisters

Der BSC YB hat den Nachfolger für Meistertrainer Adi Hütter gefunden. Gerardo Seoane tritt das schwere Erbe an. Nau stellt den neuen Coach der Berner vor.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die BSC Young Boys haben Gerardo Seoane als neuen Trainer verpflichtet.
  • Der 39-Jährige führte den FC Luzern in der Rückrunde vom neunten auf den dritten Rang.
  • Beim FCL hatte er bereits seine Spieler-Karriere beendet.

Stinkstiefel?

Bei Luzern erhielt der Innenverteidiger die Captainbinde, bevor es 2010 zu einem unrühmlichen Ende kam. Unter Trainer Rolf Fringer wird er als Captain abgesetzt und in den Nachwuchs verbannt. Der Vorwurf: Ungebührliches Verhalten. «So einen kann man als Stinkstiefel bezeichnen.» begründete der damalige FCL-Präsident Walter Stierli den Entscheid. Daraufhin beendete Seoane seine Karriere.

Überzeugt Gerardo Seoane auch beim BSC YB als Trainer? - Keystone

Als Spieler ist der heute 39-Jährige beim FC Luzern gross geworden. Dort schaffte er 1995 dann auch den Sprung in die erste Mannschaft. Für den schweizerisch-spanischen Doppelbürger folgten Stationen beim FC Sion, Deportivo La Coruna, AC Bellinzona, FC Aarau und GC. 2007 kehrte Seoane schliesslich zu seinem Heimatverein zurück.

Beim FCL hochgearbeitet

Trug beim FC Luzern die Captainbinde: Gerardo Seoane. - Keystone

Erst vor einem halben Jahr übernahm er die erste Mannschaft des FC Luzern, nun tritt er bei YB das Erbe von Erfolgstrainer Adi Hütter an. So schnell hat es Gerardo Seoane vom Nachwuchstrainer zum Coach des Meisters geschafft. Ein kometenhafter Aufstieg! Doch wer ist der neue Mann an der Seitenlinie der Young Boys eigentlich?

Dennoch blieb er dem Verein treu und übernahm die Luzerner U15. Von da an kämpfte er sich als Trainer in den Nachwuchsmannschaften hoch. Vor allem in der U21 leistete Seoane hervorragende Arbeit. Deshalb durfte er im Januar im ersten Team die Nachfolge von Markus Babbel antreten. Seine Bilanz: Er führte den FCL von Rang neun auf Platz drei und verlor dabei nur drei Spiele. Offenbar hat dieses starke halbe Jahr ausgereicht, um die YB-Führung von seinen Qualitäten zu überzeugen.