Schänzer hat keine Zweifel nach Klosterhalfens Rekordlauf
Anti-Doping-Experte Wilhelm Schänzer sieht im 5000-Meter-Rekord von Läuferin Konstanze Klosterhalfen in Berlin kein Indiz für den Einsatz unerlaubter Mittel.
Das Wichtigste in Kürze
- Zweifel hatten sich bereits breit gemacht, nachdem sich Klosterhalfen im November vorigen Jahres dem Oregon Project in den USA angeschlossen hatte, das vom umstrittenen Coach Alberto Salazar geleitet wird.
«Natürlich sind ungewöhnliche Leistungen auch ohne Doping möglich», sagte der frühere Leiter des Instituts für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule Köln dem Internet-Portal «Sport1». In 14:26,76 Minuten hatte die 22 Jahre alte Leverkusenerin am vorigen Samstag den bisherigen deutschen Rekord um mehr als 15 Sekunden unterboten.
Zweifel hatten sich bereits breit gemacht, nachdem sich Klosterhalfen im November vorigen Jahres dem Oregon Project in den USA angeschlossen hatte, das vom umstrittenen Coach Alberto Salazar geleitet wird. Er sieht sich schon längere Zeit mit Doping-Vorwürfen konfrontiert.
Auch Bundestrainer Sebastian Weiss stellte sich vor seine Athletin. «Wie ich Konstanze kenne, kann ich die Hand für sie ins Feuer legen, aber ich stehe jetzt natürlich nicht mehr täglich neben ihr», sagte er. Die Zweifel am Oregon Project kann Weiss verstehen, da «es ein schwebendes Verfahren dazu gibt. Solange jedoch nichts bewiesen ist, muss davon ausgegangen werden, dass alles sauber ist.»
Im Leipziger Institut für angewandte Trainingswissenschaft (IAT), wo Klosterhalfen mehrmals auf Herz und Nieren untersucht wurde, sieht man in dem Rekord eine logische Fortsetzung ihrer früheren Auftritte. «Wie in den Ergebnisdatenbanken der Leichtathletik ersichtlich wird, ist die Leistungsentwicklung von Konstanze Klosterhalfen ein Prozess, der sich bereits im Schüler- und Jugendalter angedeutet hat», hiess es auf «Sport1»-Nachfrage aus dem IAT.