Russland erwägt Boykott

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) überlegt sich, der russischen Mannschaft Mannschaft aufgrund von Dopingvorfällen die Teilnahme an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2018 in Südkorea zu verbieten. Russland droht bei solchen Massnahmen mit dem Boykott der Spiele.

Das IOC überlegt sich, Russland aufgrund der Dopingfälle in Sotschi 2014 zu sanktionieren. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Das IOC überlegt sich, das russische Team für die Dopinvorfälle 2014 in Sotschi zu bestrafen.
  • Russlands Politiker drohen mit einem Boykott als Konsequenz.

Russische Sportfunktionäre fordern einen Boykott der Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea, wenn die Mannschaft dort nicht unter eigener Flagge antreten darf. Sie reagierten am Dienstag empört auf angebliche Überlegungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), dem russischen Team als Strafe für die Dopingfälle in Sotschi 2014 die Teilnahme an der Eröffnungsfeier in Pyeongchang zu untersagen. Eine andere Variante sei, bei Siegen nicht die russische Nationalhymne zu spielen, berichtete die «New York Times» am Montag unter Berufung auf IOC-Quellen.

«Das ist unannehmbar», sagte die Abgeordnete und Sportpolitikerin Swetlana Schurowa in Moskau der Agentur Interfax zufolge. «Dann fährt unser Land eben nicht zu Olympia.» Ihr Kollege Michail Degtarjow nannte den Zeitungsbericht einen Versuch, das russische Team zu demoralisieren.

Sportminister Pawel Kolobkow zog den Bericht der «New York Times» in Zweifel. Die russische Mannschaft sei zu den Spielen nach Südkorea vom 9.-25. Februar eingeladen und bereite sich darauf vor, sagte er. Das IOC will bis zum 5. Dezember entscheiden, welche Konsequenzen es aus den gehäuften russischen Dopingfällen in Sotschi zieht. Im Raum steht auch eine hohe Geldstrafe. Russland weist den Vorwurf eines organisierten und staatlich unterstützten Dopings zurück.