Prozess: Lance Armstrong zahlt fünf Millionen Dollar und muss nun doch nicht vor Gericht

Für Lance Armstrong ging es um satte 100 Millionen Dollar Schadenersatz, doch nun wird es keinen Prozess mehr geben: Er bezahlt fünf Millionen, um die Verhandlung abzubiegen.

Lance Armstrong bei seinem Sieg der 92. Tour de France im Jahr 2005. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Prozess gegen den früheren Rad-Profi Lance Armstrong ist beendet, bevor er richtig begonnen hat.
  • Der Doper hat mit der US-Regierung einen Deal abgeschlossen und sich zur Zahlung von 5 Mio. Dollar bereit erklärt.
  • Damit kommt Armstrong gut weg, denn imProzess wäre es um fast 100 Mio. Dollar Schadenersatz gegangen.

Ex-Radprofi Lance Armstrong bezahlt nach übereinstimmenden Berichten von US-Medien eine Summe von fünf Millionen Dollar an die US-Regierung, um einen Schadenersatzprozess gegen ihn zu vermeiden. Wie die «Washington Post» und die «New York Times» am Donnerstag in Washington berichteten, wurde der Deal vom US-Justizministerium erreicht.

In dem Prozess gegen den geständigen Doper Armstrong (46) wäre es um fast 100 Millionen Dollar Schadenersatz gegangen. Er sollte begleitet von grosser Medienöffentlichkeit am 7. Mai in Washington beginnen. Das US-Justizministerium und der ehemalige Armstrong-Teamkollege Floyd Landis hatten wegen Betruges geklagt.

Die Gesellschaft «Tailwind Sports» hatte als Besitzer des Armstrong-Teams von 2000 bis 2004 mehr als 32 Millionen Dollar vom staatlichen Sponsor US Postal erhalten. Die Regierung machte geltend, Armstrong habe mit dem Doping und den Regelverstössen seinen Wert für das US Postal Team mehr als zunichte gemacht.

Armstrong unterstellte seinem früheren Arbeitgeber dagegen Mitwisserschaft bei den Doping-Praktiken und reklamierte, dass der erzielte Werbewert weit höher zu veranschlagen sei als der angebliche Imageverlust. Den Berichten zufolge stimmte Armstrong zu, neben den fünf Millionen auch 1,65 Millionen US-Dollar an Landis zu bezahlen, um dessen Rechtskosten zu decken.

Die US-Anti-Doping-Agentur USADA hatte die Machenschaften Armstrongs und seiner Entourage 2012 aufgedeckt. Armstrong wurden lebenslang alle Sportaktivitäten untersagt und alle sieben Siege bei der Tour de France zwischen 1999 und 2005 aberkannt.

Der seit 2013 geständige Texaner verlor in zahlreichen Schadenersatzprozessen bereits rund 20 Millionen Dollar. Kürzlich schrieb Armstrong sein Haus in Texas für 7,5 Millionen US-Dollar zum Verkauf aus. Die jetzt erzielte Einigung beendet nach Angaben der «Washington Post» das letzte Verfahren, das gegen Armstrong anhängig war.