Curdin Orlik: «Auch ein schwuler Mann kann gut schwingen»

Die Meldung vom Freitag schlägt hohe Wellen. Curdin Orlik (27) ist Spitzenschwinger, Vater eines Kindes – und schwul! Als einer der wenigen homosexuellen Profisportlern traut er sich mit seinem Outing an die Öffentlichkeit.

Am Sonntagabend spricht er im «Sportpanorama» über die letzten Tage und Stunden. «Es ist speziell für mich, ich stehe sonst nicht so gerne im Mittelpunkt», gesteht Orlik. Doch nach seinem Coming-Out ist er in den Medien omnipräsent.

Er fühle sich sehr befreit nach diesem Schritt. «Ich will meinem Sohn zeigen, dass es auch andere Lebensformen gibt.» Dazu wolle er ein Vorbild sein – und sich nicht mehr verstecken.

Auf der Fahrt zu seinem Trainingspartner habe er sich lange überlegt, wie er es sagen wolle. Doch der war danach erleichtert. «Er dachte zuerst, ich hätte vielleicht gedopt.»

Doch warum ist Homosexualität in der heutigen Zeit überhaupt noch ein Thema?

«So wie ich es erlebt habe, ist es ein Tabu. Ich kenne in der Schweiz auch keinen aktiven Spitzensportler, der schwul ist.» Das habe es schwierig gemacht, einfach hinzustehen und zu sagen: «Ich bin schwul».

Noch weiss er nicht, wie die Reaktionen beim ersten Schwingfest ausfallen werden. Doch Curdin Orlik will zeigen, dass auch ein schwuler Mann stark ist – und gut schwingen kann!»

Am Freitag hatte sich Orlik als schul geoutet. «Ich kann nichts dafür. So bin ich geboren», so der 27-jährige Spitzenschwinger. Orlik ist einer der ersten bekannten Profisportler, der offen zu seiner Homosexualität steht.

Via Facebook dankt Orlik am Sonntag für die ersten Rückmeldungen. «Wow, ich bin überwältigt von der grossen Anzahl positiver Reaktionen.»