Australian Open: Roger Federer trotz Zitterpartie im Achtelfinal
Roger Federer steht an den Australian Open im Achtelfinal. Der Schweizer muss zwischenzeitlich untendurch, schlägt aber John Millman in fünf Sätzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Federer hat gegen Millman mehrere schwache Phasen, siegt aber in fünf Sätzen.
- Gegen den stark aufspielenden Australier muss der Schweizer bis zum Ende hart kämpfen.
- Im Achtelfinal trifft er nun auf den Ungaren Marton Fucsovics (ATP 67).
Die Geschichte von den US Open 2018 wiederholt sich nicht. Roger Federer wackelt gegen John Millman (ATP 47) zwar bedenklich, fällt aber nicht. Er gewinnt am Ende aber in fünf Sätzen mit 4:6, 7:6, 6:4, 4:6 und 7:6.
Im Achtelfinal trifft der Schweizer nun auf Marton Fucsovics (ATP 67). Gegen den Ungarn gewann er beide bisherigen Partien ohne Satzverlust.
Federer wähnte sich schon im Out
«Das war hart, Gott sei Dank war es ein Super-Tiebreak, sonst hätte ich das hier verloren», so Federer. «Ich denke, John hat ein grossartiges Spiel gespielt, er hätte genauso gut hier zum Sieger-Interview stehen können. Das hätte in beide Richtungen ausgehen können.»
Federer hatte nichts als Lob für die Leistung seines Gegners übrig. «Er hat alles richtig gemacht am Anfang des Tiebreaks. Ich dachte schon ‹Na gut, ich hab's versucht, ich habe nicht so schlecht gespielt›. Ich habe mich schon darauf vorbereitet, mich in der Pressekonferenz zu erklären.»
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Auch taktisch gab es Komplimente vom Maestro für den unterlegenen Lokalmatador. «Ich musste einen Weg finden, ihn bei seinem Aufschlag in Bedrängnis zu bringen. Er ist nicht der beste Aufschläger, aber er machte heute keine Fehler.»
«Ich hatte Probleme mit dem Wechsel von der Vorhand zur Rückhand, er hat dominiert. Ich habe mich nie wirklich komfortabel gefühlt.»
Im ersten Satz klar unterlegen
Federer erwischte gegen Millman einen veritablen Fehlstart. In den Ballwechseln war er dem entfesselten Australier deutlich unterlegen. Konnte sich vor allem mit dem Service im Spiel halten. Dass das nicht gut gehen konnte, war klar.
Federer kassierte das Break zum 1:3, das er sich zwar zurückholte aber gleich wieder abgab. Satz eins ging mit 6:4 an den Australier.
Leistungssteigerung zum richtigen Zeitpunkt
Im zweiten stabilisierte sich der Schweizer. Seine Fehlerquote sank, sein Service blieb stark. Ohne Breaks spielten sich die beiden in das Tiebreak, wo Roger Federer plötzlich eine Leistungssteigerung hinlegte. Der Schweizer war plötzlich überall auf dem Platz anzutreffen, spielte variabel, cool und mit viel Initiative.
Dem hatte Millman nichts entgegenzusetzen. Die Kurzentscheidung ging mit 7:2 an Federer.
Der 38-Jährige konnte im dritten Satz sein Level halten. Beim Stand von 5:4 aus seiner Sicht nahm er dem Australier nach mehr als eineinhalb Stunden wieder den Service ab. Damit ging er erstmals in den Sätzen in Führung.
Die Rückkehr des John Millman
Wer aber damit gerechnet hatte, dass sich Millman dadurch ins Bockshorn würde jagen lassen, sah sich bald getäuscht. Obwohl Federer im vierten Satz fast in jedem Game an einem Break schnupperte, ging der Durchgang an Millman. Dieses Mal war es der Australier, der sich in der entscheidenden Phase steigerte.
Er holte sich den Satz, auch dank übermässig vielen Fehlern von Roger Federer. Und erzwang einen fünften Satz.
In diesem geriet der Schweizer zunächst mit Break in Rückstand, holte sich den Servicedurchbruch aber umgehend zurück. Beim Stand von 3:3 musste er zwei Breakbälle abwehren, was ihm mit Müh und Not gelang.
Roger Federer dreht einen 4:8-Rückstand
Beim Stand von 5:4 war er nur zwei Punkte vom Matchgewinn entfernt, doch der Australier fing sich rechtzeitig. Spielte sich nervenstark ins Champions-Tiebreak. Dort schien er bereits wie der sichere Sieger, führte mit 8:4.
Doch Roger Federer kam noch einmal zurück, machte sechs Punkte in Serie. Und damit den Einzug in den Achtelfinal klar.