Roger Federer winkt der Durchmarsch in den AO-Halbfinal
Das Wichtigste in Kürze
- Federer blieb in seinen bisherigen Matches an den Australian Open makellos.
- Seine designierten Gegner für die späteren Runden scheiden derweil reihenweise aus.
- Federers Programm bis in den Halbfinal hat sich damit entscheidend vereinfacht.
Wie fast nach jeder Turnier-Auslosung ging auch vor einer Woche das grosse Reklamieren los. Das Los habe es mit Roger Federer (ATP 3) zu gut gemeint, monierten Kritiker. Einige verstiegen sich gar in Verschwörungstheorien, das Tableau sei absichtlich zugunsten des Schweizers ausgelegt worden.
Das ist natürlich Unsinn. Aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Novak Djokovic und Rafael Nadal schwierigere Tableau-Viertel erwischt haben.
Es winkt ein lockerer Durchmarsch
Und nach zwei gespielten Runden an den Australian Open ist auch bereits klar: der Weg in den Halbfinal wird für Roger Federer quasi zum Spaziergang. Denn seine programmierten Gegner in den nächsten Runden sind schon ausgeschieden.
Klarer Favorit gegen Millman
In der dritten Runde wäre der Schweizer auf den aufstrebenden Hubert Hurkacz (ATP 31) getroffen. Doch Hurkacz schied gegen den eigentlich schwächer einzustufenden John Millman (ATP 47) aus. Gegen den Australier ist Federer klarer Favorit, auch wenn er, gesundheitlich angeschlagen, an den US Open 2018 gegen ihn verlor.
Fucsovics und Paul statt Shapovalov und Dimitrov
Designierte Achtelfinalgegner waren Denis Shapovalov (ATP 13) oder Grigor Dimitrov (ATP 20). Ersterer verlor in der Startrunde gegen Marton Fucsovics (ATP 67). Letzterer der zweiten Runde in einer dramatischen Partie gegen Tommy Paul (ATP 80) mit 4:6, 6:7, 6:3, 7:6 und 6:7.
Wohl Fognini im Vierelfinal
Im Viertelfinal wäre gemäss der Papierform Matteo Berrettini (ATP 23) auf Federers Programm gestanden. Doch der scheiterte ebenfalls in fünf Sätzen, und zwar am Amerikaner Tennys Sandgren (ATP 100).
In diesem Viertel ist nun Fabio Fognini (ATP 12) der am stärksten einzustufende Spieler. Gegen den Italiener hat der Maestro in vier Partien noch nie verloren.
Der derzeit wahrscheinlichste Weg von Roger Federer zum Titel:
Dritte Runde: John Millman (ATP 47, steht schon fest)
Achtelfinale: Marton Fucsovics (ATP 67)
Viertelfinale: Fabio Fognini (ATP 12)
Halbfinale: Novak Djokovic (ATP 2)
Finale: Rafael Nadal (ATP 1)
Vorteil oder Nachteil für Roger Federer?
Ist das eher maue Programm bis zum Halbfinal nun ein Vorteil oder ein Nachteil für den Schweizer? Die Herausforderungen sind kleiner als angenommen, einen wirklichen Test sollte Federer – läuft alles normal – nicht erleben. Das ist sicherlich ein gewisser Nachteil.
Doch der Schweizer kann so voraussichtlich auch Kraft sparen. Djokovic, Nadal und Federer sind 32, 33 und 38 Jahre alt. Da ist es Gold wert in der entscheidenden Phase eines Turniers vergleichsweise ausgeruht zu sein.
Sein Selbstbewusstsein sollte King Roger auf jeden Fall wieder gefunden haben. Bisher trat er im Melbourne Park absolut makellos auf.