Roger Federer sagt, ein 37-Jähriger könne doch nicht Favorit sein

Roger Federer wird an den World Tour Finals in London viel zugetraut. Doch der Maestro sagt, er könne unmöglich der Favorit sein.

Roger Federer schlägt einen Service gegen Novak Djokovic. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Roger Federer will vor den World Tour Finals seine Lockerheit finden.
  • Er schiebt die Favoritenrolle entschieden von sich.
  • Der Schweizer traut sich den Sieg zu, weiss aber, dass er kämpfen müssen wird.

Morgen Sonntag beginnen für Roger Federer (ATP 3) die ATP World Tour Finals in London gegen Kei Nishikori (ATP 9), den er zuletzt innert kurzer Zeit zweimal besiegt hat. Nach dem Turniersieg in Basel, dem Halbfinalvorstoss in Paris-Bercy (F) und der starken Leistung gegen Novak Djokovic (ATP 1) trauen dem Schweizer in London viele ein gutes Ergebnis zu.

Am letzten Turnier des Jahres könnte Roger Federer seinen 100. Turniersieg erringen. Der Maestro fühlt sich gut, will sich aber keineswegs als Favoriten bezeichnen, wie er im Interview mit dem «TagesAnzeiger» sagt.

Roger Federer - Novak Djokovic: Alle Highlights des Halbfinals von Paris-Bercy.

Nicht wichtig, wann der 100. Titel kommt, sondern dass

Darauf angesprochen, dass er in Paris-Bercy gesagt hatte, er sei nicht da um das Turnier zu gewinnen, meinte Federer: «Ja, vielleicht sollte ich öfter so reden. Dass ich nichts zu verlieren habe, einfach einmal schaue, wie es läuft. Und es kann ja auch nicht sein, dass ein 37-Jähriger der Favorit sein soll. Das muss doch einer sein, der in seiner Blüte ist.»

Auch was die Ambitionen für seinen 100. Turniersieg angeht, zeigt sich Federer noch nicht besonders verbissen: «Für mich ist nicht so entscheidend, wo ich den 100. gewinne. Solange es passiert», sagte der Schweizer lachend.

Und wie steht es um seine Form? «Ich bin einfach froh, kam ich in Basel und Paris heil durch diese acht Matches am Stück durch. Das gibt mir Vertrauen in meinen Körper. Im Kopf bin ich sowieso bereit für dieses letzte grosse Turnier. Vom Spiel her fühle ich mich okay. Die Puzzleteile könnten in London zusammenkommen. Aber ich werde dafür kämpfen müssen», so Federer.

Roger Federer holt gegen Novak Djokovic zu einem Rückhand-Schlag aus. - Keystone

Roger Federer als Nummer 2 gesetzt

Für das letzte Turnier des Tennisjahres 2018 ist Roger Federer als Nummer zwei gesetzt. Gemäss Buchmachern ist die aktuelle Nummer eins, Novak Djokovic, klarer Favorit auf den Titel. Der Schweizer ist in die eher einfachere Gruppe mit Dominic Thiem (ATP 8), Kei Nishikori (ATP 9) und Kevin Anderson (ATP 6) gelost worden. 

Er gewann die World Tour Finals bisher sechsmal, letztmals allerdings 2011. Seither stand er dreimal im Final, verlor aber jedes Mal gegen Novak Djokovic.

Am Turnier fehlen Rafael Nadal (ATP 2), der sich einer Knöcheloperation unterzieht und die Saison beendet hat, und Juan Martin del Potro (ATP 4), der sich die Kniescheibe brach und ebenfalls verletzt pausiert.