Trotz Matchball: Roger Federer scheitert sensationell an Anderson
Roger Federer verliert im Wimbledon-Viertelfinal gegen den Südafrikaner Kevin Anderson (RSA, ATP 8) in fünf Sätzen mit 6:2, 7:6, 5:7, 4:6 und 11:13.
Das Wichtigste in Kürze
- Federer unterliegt im Viertelfinal von Wimbledon Kevin Anderson (RSA, ATP 8)
- Der Schweizer hatte mit 2:0 Sätzen geführt.
- Im Entscheidungssatz verliert er mit 11:13.
Ende
Roger Federer (ATP 2) scheidet gegen Kevin Anderson (ATP 8) überraschend im Viertelfinal von Wimbledon aus. Der Schweizer hatte zwar mit 2:0 Sätzen geführt und hatte im dritten Satz gar einen Matchball, doch sein Kontrahent spielte nach schwachem Start gross auf und war schliesslich zu stark für den Maestro. Der Südafrikaner hatte im Entscheidungssatz den längeren Atem als Federer und setzte sich schliesslich mit 13:11 durch.
5. Satz
Roger Federer hat den Vorteil, dass er im 5. Satz beginnen kann. Und er bringt seinen Service auch gleich durch. Anderson hält im Gegenzug souverän, während Roger Federer beim Game zum 2:1 sich durch einen 0:30-Rückstand zittern muss. Auch Anderson muss bei eigenem Aufschlag zittern, dreht das Game dann aber und gleicht zum 3:3 aus. Die gleiche Geschichte noch einmal bei Federer: zuerst liegt er 0:30 hinten, dann dreht er das Spiel wieder. Bei 4:3 aus der Sicht des Schweizers endlich wieder eine Breakchance! Anderson führte bereits mit 40:0, aber Federer kommt nochmals heran. Den Breakball wehrt Anderson ab und gleicht zum 4:4 aus.
Die folgenden Games sind jeweils Einbahnstrassen. Beide Spieler bringen ihre Services durch. Beim Stand von 6:5 für Federer ist der Maestro lediglich 2 Punkte vom Matchgewinn entfernt, doch Anderson kann den Kopf aus der Schlinge ziehen und auf 6:6 ausgleichen.
Doch Federer bleibt souverän; mit einem erneuten Zu-Null-Game legt er im Entscheidungssatz wieder vor. Es steht 7:6. Anderson ist bei eigenem Service deutlich weniger souverän als im 4. Satz und zu Beginn des 5., doch der Schweizer vergibt wieder und wieder Chancen, die er normal nicht vergibt. Bei 7:6 30:15 ist er wieder zwei Punkte vom Matchgewinn entfernt, kann das Game aber nicht realisieren.
Mit zunehmender Satzlaufzeit wird Anderson bei eigenem Service wieder stärker. Abgesehen von den kleinen Wacklern und dem einen Breakball bei 4:4 kann Federer nicht allzu viel bewirken. Bis zum 11:11 im Entscheidungssatz gibt es keine Breakbälle mehr. Dann ist es Kevin Anderson, der sich einen Vorteil erspielen kann. Dank einem Doppelfehler holt sich der Südafrikaner das Break zum 12:11 und kann zum Matchgewinn aufschlagen.
4. Satz
Beide Aufschläger lassen in ihren ersten Games nichts anbrennen. Anderson ist von der Grundlinie deutlich besser, als er das normalerweise ist, aber Federer kann sich zum Glück auf seinen Service verlassen. Dem Maestro unterlaufen immer mehr leichte Fehler und er muss Anderson bei 3:3 Breakmöglichkeiten zugestehen. Die zweite kann der Südafrikaner tatsächlich verwerten. Die Weltnummer 8 nimmt Kurs auf den Satzgewinn. Federer kann zwar seinen Service wieder halten, doch Anderson bleibt bei eigenem Aufschlag unantastbar und serviert den vierten Satz nach Hause. Satzausgleich!
3. Satz
Beide bringen ihren Aufschlag relativ locker durch. Es steht schnell 2:2 und 3:3. Federer schnuppert erst am Break, geht dann 4:3 in Führung. Anderson kann im machten Spiel den Kopf noch aus der Schlinge ziehen – 4:4. Federer geht bei eigenem Aufschlag 5:4 in Führung. Holt er das Break zum Sieg? Federer ist nahe dran, vergibt gar einen Matchball. Dafür kassiert er ein Break. Der Südafrikaner schlägt zum Satzgewinn auf! Federer führt 40:0, schafft das Break aber nicht und verpasst das Tie-Break. Satzgewinn für Anderson!
2. Satz
Anderson bringt seinen Aufschlag durch – muss aber wieder über Deuce. Dafür gelingt dem Südafrikaner danach ein Break! Es ist das erste Break, das Roger in diesem Turnier einstecken muss. Anderson bringt auch sein zweites Aufschlagspiel durch, 0:3-Rückstand für Roger! Doch der Schweizer kommt zurück, bringt seinen Aufschlag erstmals in diesem Satz durch und legt gleich noch ein Break nach. 2:3, der Satz ist wieder offen. Federer bringt seinen Aufschlag zum 3:3 durch, aber es läuft nicht mehr so einfach wie im ersten Satz. Kurze Zeit später stehts 4:4, 5:5 und 6:6, beide bringen jeweils ihren Service durch. Es kommt zum Tie-Break. Anderson geht 1:0 und 2.1 in Führung, dann schlägt Federer zurück, hat drei Satzbälle. Der Maestro verwertet den dritten! Auch der zweite Satz geht an Roger!
1. Satz
Was für ein Auftakt von Roger Federer. Der Schweizer nimmt Anderson gleich den ersten Aufschlag ab und geht mit Break in Führung. Dabei ist der Service doch die stärkste Waffe des 2,03-Meter-Mannes aus Südafrika. In den nächsten Games bringen die Kontrahenten ihren Aufschlag durch. Mit seinem ersten Ass des Spiels geht Federer 3:1 in Führung. Im siebten Spiel gelingt Federer das zweit Break. Wars das schon im ersten Satz? Ja. nach 26 Minuten hat Federer den ersten Satz im Sack.
Vor dem Spiel
Im Viertelfinal von Wimbledon muss Roger Federer gegen Kevin Anderson (ATP 8) ran. Die grosse Stärke des 2,03 Meter-Riesen ist sein Aufschlag. Federer hat bisher alle vier Duelle mit dem Südafrikaner gewonnen.
Erstmals seit 2015 und 19 Spielen in Folge spielt Federer übrigens eine Partie in Wimbledon nicht in seinem «Wohnzimmer», dem Centre Court.