Sauberes Trinkwasser: für 2,2 Milliarden Menschen ein Luxus
Verschmutztes Wasser und lange Wege gefährden Menschen an Leib und Leben und sind eine Hypothek für die berufliche Zukunft der betroffenen Kinder.
Das Wichtigste in Kürze
- Verschmutztes Wasser führt zu schädlichen Durchfallkrankheiten.
- Meist müssen Kinder, v. a. Mädchen, das Wasser holen und verpassen deswegen die Schule.
- Brunnen, Wasserleitungen, Sanitäranlagen: mit einfachen Mitteln ist Hilfe möglich.
Für uns kaum vorstellbar, aber sauberes Trinkwasser ist in vielen Ländern der Welt noch heute Mangelware. Rund 2,2 Milliarden Menschen weltweit haben keinen regelmässigen Zugang zu sauberem Wasser.
Viele von ihnen nutzen notgedrungen Wasserquellen, aus denen auch Tiere trinken. Das verunreinigte Wasser macht Menschen krank und führt bei kleinen Kindern schnell zu lebensbedrohlichem Durchfall.
Sauberes Wasser ist für das Überleben und die gesunde Entwicklung von Kindern, ihren Familien und der Gemeinschaft elementar. Höchste Zeit also, etwas zu tun.
Gesund dank Wasserfiltern
«Wir hatten Durchfall und hohes Fieber», erzählt das Mädchen Rajima aus dem ostindischen Odisha.
«Wir konnten nicht einmal mehr aufstehen und besuchten drei Tage die Schule nicht mehr. Zuerst dachte ich, es sei Malaria. Später sagte man uns, das schmutzige Wasser von der Wasserstelle beim Dorf habe uns krank gemacht.»
Ähnliches wie Rajima berichtet Shikha aus Bangladesch: «Früher waren bei uns Durchfall- und Ruhrerkrankungen weit verbreitet. Auch meine Freundinnen und ich waren einige Male davon betroffen. Ich wurde sehr schwach und konnte die Schule eine lange Zeit nicht besuchen.»
Doch diese Probleme sind mittlerweile aus der Welt geschafft. Seit einiger Zeit stehen nämlich sieben umweltfreundliche, mit Solarenergie betriebene Wasserfiltersysteme in der Region.
Damit sind gut 2500 Familien mit sauberem Trinkwasser versorgt und Krankheiten, die durch Wasser übertragen werden, sind in diesem Gebiet beseitigt.
Wasser bedeutet Leben
Wassergewinnung ist ein zentrales Arbeitsgebiet des Kinderhilfswerks World Vision. Sauberes Wasser ermöglicht Kindern in Not eine bessere Zukunft. Zusammen mit der Bevölkerung werden Brunnen gebohrt oder saniert und geschützte Wasserentnahmestellen, Filteranlagen und Sammelbehälter gebaut.
Allein im Jahr 2018 bekamen so weltweit mehr als 4 Millionen Menschen Zugang zu sauberem Wasser. 2,8 Millionen erhielten eine verbesserte Sanitärversorgung und 5 Millionen Menschen wurden zum Thema Hygiene geschult.
Lehre einen Hungernden das Fischen und du ernährst ihn für sein Leben – Nachhaltigkeit und Emanzipation
Nachhaltige Entwicklungshilfe bedeutet Hilfe zur Selbsthilfe. Deswegen schult World Vision Menschen in Armutsregionen darin, ihre eigenen Rechte wie das Menschenrecht auf Wasser ihrer Regierung gegenüber durchzusetzen.
Zugang zu sauberem Trinkwasser und funktionierende Sanitäranlagen sind aber nicht nur für Hygiene und Gesundheitsvorsorge zentral. Wasserholen ist nämlich vielerorts eine Aufgabe, die jeden Tag Stunden verschlingt, und die mehrheitlich von Frauen und Mädchen erledigt wird.
Während dieser Zeit verpassen die Mädchen den Unterricht in der Schule und die Frauen können keiner bezahlten Arbeit nachgehen.
Jeder Brunnen und jede neu gelegte Wasserleitung verbessert die Lage der Mädchen und Frauen in den entsprechenden Gebieten. Und sorgt dafür, dass sie in eine vielversprechendere Zukunft schauen.
Möchten Sie mehr erfahren? Lesen Sie hier, wie sauberes Wasser aus dem neuen Dorfbrunnen das Leben von Isata aus Sierra Leone verändert hat.