Warum es sich lohnt, Kindern zuzuhören
Kinder werden in Krisen und Konflikten oft überhört – dabei können sie Wichtiges zur Lösung beitragen. Wenn man ihnen die Möglichkeit dazu gibt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das internationale Hilfswerk World Vision initiiert und koordiniert weltweit Kinderclubs.
- In diesen Clubs setzen sich Kinder für ihre Gemeinschaft ein und erhalten Unterstützung.
- Thematisch reichen die Clubs vom Einsatz gegen Kinderehen bis zum Pflanzen von Bäumen.
Während des Lockdowns sahen sich einige Familien in ärmeren Ländern dazu gezwungen, ihre Kinder zu verheiraten. Es war die einzige Möglichkeit, Geld zum Überleben zu verdienen. «Als wir von den Vorfällen hörten, haben wir den Familien klargemacht, dass Kinderheirat ein Verbrechen ist – und so die Heirat gestoppt», sagt die 18-jährige Mousumi aus West-Bengalen in Indien.
Sie ist Vorsitzende der Gruppe «Hena Girl Power». Diese besteht aus 45 jungen Frauen und Jugendlichen, die sich gemeinsam mit aller Kraft für den Kinderschutz einsetzen.
Die «Hena Girls Power Group» ist ein Beispiel von vielen, wie sich Kinder und Jugendliche für ihre Gemeinschaft engagieren. Es zeigt: Hört man auf ihre Stimmen, können sie Unglaubliches leisten.
Auch World Vision kennt die Stärke von Kinderclubs und initiiert und koordiniert sie, um Kinder und Jugendliche in ihren Rechten zu stärken und ihr Engagement zu fördern.
Die Hena Power Girls lernten so, was Kinderrechte sind, und erfuhren was zu tun ist, wenn diese verletzt werden – zum Beispiel im Falle einer Kinderhochzeit. Dieses Wissen geben sie ihrer Gemeinschaft weiter.
Und der Einsatz hat sich gelohnt: Seit Beginn der Coronapandemie konnte die Gruppe bereits 16 Zwangsverheiratungen von Kindern verhindern.
Die Ideen der Kinder ernst nehmen
Kinder und Jugendliche sind eine treibende Kraft für Veränderung. Weltweit setzen sie sich für das Klima, die Gleichstellung der Geschlechter, Bildung und vieles mehr ein.
Sie sind oft am stärksten von Krisen, Gewalt und Katastrophen betroffen, die den Verlauf ihres Lebens gravierend verändern können.
Umso wichtiger ist es, dass Kinder und Jugendliche in der öffentlichen Debatte berücksichtigt und ihre Ideen für eine bessere Welt wahrgenommen werden. «Davon profitiert die ganze Gesellschaft», sagt Dr. Patricio Cuevas Parra Director of Child Participation and Rights bei World Vision.
Gemeinsam Bäume pflanzen
In Baringo, einem Dorf in Kenia, pflanzen Kinder und Jugendliche Bäume, um gegen die langanhaltende Dürre anzukämpfen. So auch die 14-jährige Stella, die in einem Umweltclub von World Vision gelernt hat, wie wichtig Bäume sind.
«Uns wurde klar, dass wir Bäume pflanzen müssen, um unsere Umwelt zu schützen», sagt sie. Mit dem Club hat sie auf ihrem Schulareal ein kleines Wäldchen gepflanzt.
Und die Ergebnisse sind erstaunlich: Die Bäume spenden nicht nur Schatten und sorgen dafür, dass es in den Klassenzimmern kühler ist. Auch der nahe gelegene, ausgetrocknete Bach wurde regeneriert. Er füllte sich wieder mit Wasser und fliesst auch in den Trockenperioden.
Positive Veränderung für die Zukunft
Kindern zuzuhören und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen, hilft, langfristige und positive Veränderungen für sie und ihre Zukunft zu erreichen. Die Kinder setzen sich auf unterschiedliche Weise für ihre Gemeinschaft ein – werden ihre Ideen gefördert und unterstütz, kann grosser Wandel für alle entstehen.
Mehr über die vielfältige, kinderbasierte Arbeit von World Vision erfahren Sie hier.