Energy Future: Elektroheizungen müssen weg – was muss ich beachten?

Sven Würgler-1
Sven Würgler-1

Region Spiez,

Ab 2032 müssen Elektroheizungen im Kanton Bern ersetzt sein. Beim Energie und Klima-Talk in Spiez wurde klar, dass sich der Ersatz auch wirtschaftlich lohnt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kanton Bern führt auch 2022 zehn Energie- und Klima-Talks durch.
  • Nau.ch ist Medienpartner und berichtet jeweils über die Highlights der Diskussion.

Sie ist noch immer in vielen Schweizer Haushalten präsent: Die Elektroheizung. Im Vergleich zu anderen Heizungsformen gelten Elektroheizungen als wahre Energieschleudern. Doch was muss ich beim Ersatz einer Elektroheizung beachten?

In zehn Jahren müssen Elektroheizungen ersetzt sein

«Ab dem 1. Januar 2032 müssen Elektroheizungen im Kanton Bern ersetzt sein», erklärt Barbara Zehnder vom Amt für Umwelt und Energie. In den meisten anderen Kantonen gebe es ähnliche Regelungen.

Elektroheizung
Die alten Elektroheizungen müssen ersetzt werden. - dpa

Der Kanton lässt die Hausbesitzer aber nicht allein, so die stellvertretende Leiterin der Abteilung Energie: «Wir unterstützen natürlich weiterhin mit Fördergeldern und dem Beratungsangebot.»

Dieses erklärt Roland Joss, seines Zeichens Energieberater. Sein Tipp: «Versteifen Sie sich am Anfang nicht auf eine Ersatz-Technologie, machen Sie eine richtige Evaluation.» Es gebe viele verschiedene Möglichkeiten. «Und schliesslich lohnt es sich auch finanziell, auf erneuerbare Heizungssystem umzusteigen», so Joss.

Elektroheizungen: Der Ersatz lohnt sich

«Heute gibt es bereits viele Lösungen, die nicht nur klimaneutral, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sind.» Das bestätigt auch Frédéric Palli, Managing Director Elektro & Erneuerbare Energien bei der BKW. «Bei einer PV-Anlage für ein Einfamilienhaus sprechen wir von einer Amortisationsdauer von 10-16 Jahren.» Und gerade auch bei den Schwankungen im Strompreis rechnet sich die Anlage zusätzlich.

Flawil
Eine Photovoltaik-Anlage auf einem Hausdach. - Flawil

Ein anderes Beispiel bringt Harry Grünenwald, Mitgründer der Grünenwald AG: «Wenn Sie auf eine Wärmepumpe umrüsten, haben sie einen 60 bis 80 Prozent tieferen Energieverbrauch.» Jährlich lassen sich unter dem Strich so mehrere tausend Franken sparen. «Mit dem Stromverbrauch von 150'000 Elektroheizungen können wir ausserdem ungefähr 450'000 Wärmepumpen betreiben.»

Nächster Energie- und Klima-Talk auf Französisch

In der anschliessenden Podiumsdiskussion im gut besuchten Lötschbergsaal waren sich alle einig: Der Ersatz der Elektroheizung ist nicht nur gesetzliche Pflicht, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.

Haben Sie noch eine Elektroheizung?

Alle Rechenbeispiele und Referate lassen sich auch online auf der Website des Kantons Bern unter «Energie- und Klima-Talks» nachschauen. Und der nächste Talk steht auch schon vor der Tür: Am 24.05 wird Biel BE nochmals über den Heizungsersatz diskutiert – zum ersten Mal rein auf Französisch. Hier gehts zur Anmeldung.

Kommentare

User #2867 (nicht angemeldet)

Das ist doch nur wieder Zwängerei von mitte-links. Wärmenpumpen heizen auch vor allem mit Strom, besonders bei Minustemperaturen. Es ist eine Farce, die Hauseigentümer zu drangsalieren, während in der Schweiz gleichzeitig Flughafenpisten und Autobahnen ausgebaut werden und die Schwellenländer ihren CO2 Ausstoss bis 2030 erhöhen können.

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