Energy Future: Wegen Klimawandel wieder zurück zum Sonntagsbraten?
Der erste Energie- und Klima-Talk des Kantons Bern setzte den Fokus auf den Klimawandel. Dabei wurde einmal mehr klar: Wir alle können etwas fürs Klima tun.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Bern führt auch 2022 zehn Energie- und Klima-Talks durch.
- Nau.ch ist Medienpartner und berichtet jeweils über die Highlights der Diskussion.
Am vergangenen Mittwoch fand in der Bernexpo die Auftaktsveranstaltung der Energie- und Klima-Talks statt. Im Zentrum stand die Frage nach den Auswirkungen des Klimawandels – und was wir alle für das Klima tun können.
«Ich spreche mittlerweile nicht mehr vom Klimawandel, sondern von der Klimakrise», eröffnet Klima-Experte Thomas Stocker sein Inputreferat. Die Message des Uni-Bern Professors ist klar: Damit wir noch schlimmere Folgen verhindern können, müssen wir das Ruder jetzt herumreissen.
SRF-Meteo-Moderator Thomas Bucheli erklärt, dass es schwierig sei, die Auswirkungen auf das Wetter genau zu bestimmen. Nicht jeder Sturm komme gleich vom Klimawandel, so Bucheli. «Trotz dieser Unsicherheiten gilt: Wetter ist umgesetzte Energie. Und je höher die Temperatur desto mehr Energie, das ist Physik!»
Energie- und Klima-Talks: Wie reagiert der Kanton Bern?
Auch das Thema Landwirtschaft wird unter die Lupe genommen. Michael Gysi, Amtsleiter Landwirtschaft und Natur, betont hier die Doppelrolle. Einerseits ist die Landwirtschaft ein relevanter Emittent von Treibhausgasen – insbesondere mit der Fleischwirtschaft. Andererseits sind die Bauern aber massiv von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen und darum auch Teil der Lösung.
Gastgeber Ulrich Nyffenegger erklärt zum Schluss noch, was der Kanton Bern konkret gegen den Klimawandel unternimmt. Der Amtsvorsteher Umwelt und Energie hebt fünf Punkte hervor: Strategien entwickeln, Vorbild sein, Rahmenbedingungen schaffen, Anforderungen vorgeben und informieren. «Wenn wir alle unsere Verantwortung wahrnehmen, werden wir unser Ziel – Klimaneutralität bis 2050 – erreichen.»
Klimawandel: Was kann jede und jeder tun?
Dieser Punkt wird auch bei der Diskussion am Schluss nochmal hervorgehoben. «Wir alle können und müssen etwas tun», so Nyffenegger. Es gibt genug Möglichkeiten, betont auch Michael Gysi: «Beispielsweise auch krumme Rüebli kaufen, damit wir weniger Foodwaste haben.»
Oder auch weniger Fleisch essen. «Vielleicht kehren wir wieder zum Sonntagsbraten zurück», so der Amtsvorsteher für Landwirtschaft und Natur. Und auch sonst gebe es genug Möglichkeiten sich fürs Klima einzusetzen: Beim Konsum, der Mobilität oder auch in Abstimmungen.
Der nächste Energie- und Klima-Talk steht bereits vor der Tür: Am 6. April wird in der «Alten Mühle» in Langenthal BE über den Heizungsersatz diskutiert. Die ganze Bevölkerung ist wieder herzlich eingeladen vor Ort oder online im Livestream teilzunehmen. Hier gehts zur Anmeldung.